Sobald wir die primäre Beziehung zu uns selbst transformieren, stellen wir fest, dass sich unsere Beziehungen zu anderen Menschen, unsere Arbeit, unser Einkommen und unser Einfluss verändern. Die meisten Menschen können sich selbst nicht ausstehen. Deshalb können sie nie allein sein. Und still.“ – Robin Sharma, The 5 AM Club 
 

Lass nicht zu, dass der Lärm anderer Menschen deine innere Stimme übertönt. Hab den Mut, deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen.“ – Steve Jobs

 

Vom Denken zum Fühlen

 
Die innere Stimme ist das, was wir hören, wenn wir uns selbst zuhören. Es ist wichtig, auf das „leise Nein“ zu hören, wie die amerikanische Geschäftsfrau und Autorin Claire Hughes Johnson im Podcast mit Tim Ferriss betonte. Oft überhören wir dieses leise Nein und sagen laut Ja, um entschlossen und einfühlsam zu erscheinen. Doch um auf uns selbst zu hören, brauchen wir eine Pause, um nachzuspüren, was wir fühlen. Wenn wir dies nicht tun, kann es zu Komplikationen führen. Eine meiner Gewohnheiten bestand darin, unausgesprochene Kompromisse einzugehen. Ich gab anderen das, was sie wollten, weil ich das Gefühl hatte, dass es von mir erwartet wurde. Wie der kanadische Arzt Gabor Maté sagt: „Du kannst du selbst sein oder akzeptiert werden, aber nicht beides gleichzeitig.“ Als mir das klar wurde, begann ich, nach meinen eigenen Bedingungen zu entscheiden. ‚Nein‘ zu sagen, bedeutet, selbstbewusst auf unsere innere Stimme zu hören, die dafür sorgt, dass wir sicher sind.
 
 
 

Es braucht Zeit, um unsere „innere Stimme“ wahrzunehmen

Die amerikanische Autorin Tanya Carroll Richardson beschreibt die innere Stimme als „den weisen Teil von uns, der hoch über den Details des Moments und den Gefühlen von uns und anderen schwebt, um mit Adleraugen eine objektivere Sicht der Lage zu bekommen.“ Egal, ob wir über eine aktuelle, vergangene oder zukünftige Erfahrung nachdenken, sie ist unsere Stimme der Wahrheit. Sie unterscheidet und destilliert Informationen in unsere Einsichten. Um diese intuitive Eingebung wahrzunehmen, müssen wir uns nach innen wenden. Wenn wir auf sie hören, stärkt dies unser Selbstvertrauen. Manchmal planen wir etwas und sind erfolgreich, aber dennoch unerfüllt. Das fordert uns auf, nach innen zu schauen und darauf zu achten, was wir intuitiv für das Beste halten. Wer durch den Tag hetzt und zielgerichtet handelt, ist weder achtsam noch prozessorientiert. Erst wenn wir langsamer werden, können wir auf die innere Stimme zugreifen und aktiv zuhören. Bevor wir Ja oder Nein sagen, wenn andere etwas wünschen oder fordern, überprüfen wir uns selbst. Indem wir zunächst anderen zuhören ohne zu urteilen, entwickeln wir die Fähigkeit, uns selbst zuzuhören, um dann besser für uns zu sorgen. Es ist unerlässlich, starke Grenzen zu ziehen und einzuhalten, wenn wir auf unsere innere Stimme zugreifen wollen.
 
 

Wir lernen, unseren Instinkten zu vertrauen

Erleben wir jedoch das Leben als eine Abfolge von Problemen, können wir die Stille nicht als Quelle des Lebens erkennen. Wir haben nur den Verstand, der ständig denkt, urteilt und interpretiert. Wir fühlen uns unzureichend und mangelhaft. Doch wir können auch die wache Präsenz des Augenblicks spüren. Dann erkennen wir, dass die Stille bereits in uns ist. Alles Schöpferische ist mit ihr verbunden. Freude und Schönheit entstehen in ihr. Stille und Lebenskraft sind bereits da. Ist es das, was wir wirklich sind? Indem wir üben, unserer Intuition zu vertrauen, erkennen wir, was für uns wirklich wichtig ist. Doch wir müssen das leise Wissen dieser subtilen Gefühle bewusst wählen. Anstatt Kompromisse zu machen, sagen wir unsere Meinung, auch wenn uns das schwer fällt. Wir lassen Dinge los, die wir nicht kontrollieren können, um uns selbst zu hören. Das senkt den Stress und schafft Platz für Erfüllung, Glück und Frieden. Es hilft uns, unser Leben in die Richtung zu lenken, von der wir träumen.
Am Montag üben wir die Kontemplation „Grenzen setzen“.
 
 

Nachspüren

Höre dich selbst, indem du deine Gedanken und Gefühle ohne Bewertung beobachtest. Höre einfach zu. Nimm dir Zeit, um in dich zu gehen. Frage dich: Wie möchte ich von anderen gehört werden? Konzentriere dich jetzt darauf, auf dich selbst zu hören, anstatt auf andere zu warten. Tu das, was du tun möchtest, nicht das, wozu du dich verpflichtet fühlst.
 
 
Gerald Blomeyer, Berlin am 12. März 2024
 
 
 

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