Ein gesundes System hat durchlässige Grenzen – Rückmeldungen fließen ständig hinein und hinaus. Wird die Welt zu komplex, wollen wir das Feedback nicht mehr annehmen und beginnen, diese durchlässigen Grenzen zu schließen. Ein System, dessen Grenzen nicht mehr durchlässig sind, verkümmert.“Brené Brown

Von hinten schiebt die Vergangenheit, von vorn zieht die Zukunft.“ — unbekannt


Rückblick, um vorwärts zu kommen

Manchmal fühlen wir uns festgefahren und wissen nicht, was wir tun sollen. Doch genau darin liegt der Sinn: Wir müssen verstehen, wo wir stehen und warum, bevor wir weitergehen können. Wir steigen hinab in alte Räume, in vergessene Stimmen und Muster, die uns festhalten. Nicht, um dort zu bleiben, sondern um den Weg nach vorn zu klären.

Zukunft bedeutet Hoffnung – aber auch Abschied: vom Alten, von Träumen, von Menschen. Loslassen tut weh. Wir halten fest am Vertrauten, auch wenn es uns klein macht. Angst lenkt uns, ohne dass wir es merken. Doch Zukunft verlangt Mut – zu sprechen, wenn die Stimme zittert; laut zu sein, wenn Schweigen leichter wäre; groß zu träumen, wenn alles eng erscheint.

In der Reibung, im Unbehagen, entsteht Neues. Rückblick ist kein Rückschritt – er ist der Anfang. Darum tue ich, was ich tue: um Menschen immer wieder zu ermutigen, weiterzugehen.

 

Warum ich tue, was ich tue – Dynamische Resonanz

Ich arbeite für Menschen. Ich bin neugierig, fragend, immer auf der Suche nach Sinn – und nach Wegen, sie zu ermutigen, wie Fred Astaire sang: „Pick yourself up, dust yourself off, and start all over again.“ Selbst dann, wenn alles in uns schreit: „Bleib liegen.“

Immer wieder sehe ich dieselben Fragen auftauchen – nicht nur bei einzelnen Personen, sondern auch in den Systemen, die sie prägen und manchmal verbiegen. Dort begann meine eigentliche Reise. Ich möchte, dass Arbeit uns stärkt – dass sie ein Ort ist, an dem Menschen wachsen, nicht ausbrennen; wo Gesundheit nicht in der Arztpraxis beginnt, sondern dem, was wir schaffen, und wofür wir uns entscheiden. Das treibt mich an: einen Dialog zu gestalten, der sich menschlich anfühlt. Mutig. Direkt. Echt. Eine Zukunft, in der wir nicht nur funktionieren, sondern unser Potenzial erleben und unsere Zukunft fühlen.

Das treibt mich an: eine Dialogmethode zu gestalten, die sich menschlich anfühlt – mutig, direkt, echt. Eine Zukunft, in der wir nicht nur funktionieren, sondern unser Potenzial leben und unsere Zukunft fühlen.

 

Ermutigung – Wie dynamische Resonanz uns über Schwellen trägt

Ermutigt zu werden ist eines der schönsten Gefühle, die es gibt – als würde jemand eine Tür aufstoßen, vor der wir viel zu lange gestanden haben. Eine Geste, ein Wort – und plötzlich wagen wir einen Schritt, den wir allein nie gegangen wären.

In unsicheren Zeiten zieht uns das Chaos nach unten wie die Schwerkraft. Alles fühlt sich schwer, verheddert, überfordernd an. Und dann taucht jemand auf, sieht uns wirklich, spricht uns Mut zu – und etwas verändert sich. Wir atmen leichter, erinnern uns: Wir sind nicht allein. Jemand glaubt an uns, bis wir wieder an uns selbst glauben können.

Das ist es, was ich dynamische Resonanz nenne. Sie entsteht, wenn zwei Menschen gemeinsam ausprobieren und vorsichtige Vermutungen über den nächsten möglichen Schritt anstellen. Nichts ist perfekt oder endgültig – nur offen, neugierig und echt. Wenn der andere mitgeht, nicht mit Erklärungen, sondern mit Empathie, beginnt Bewegung. Etwas Neues entfaltet sich. Alte Zweifel und Abwehrhaltungen verblassen, weil Vertrauen ihren Platz einnimmt.

Und dann geschieht der eigentliche Moment: Wir spüren ein gemeinsames Verstehen – nicht erklärt, sondern erlebt. Ein leises, unmissverständliches „Ja, das ist es.“ Ermutigung verwandelt und lässt uns wachsen. Und in diesem Moment gehen wir vorwärts – gemeinsam.

 

Nachspüren

Welche alten Muster halten mich davon ab, authentisch zu sein?
Was würde passieren, wenn ich ihnen mit Mut begegne?

Podcast-Meditation Der nächster Schritt

Gerald Blomeyer, Berlin am 5. November 2025

 

Image by Sadia from Pixabay

 

Empfohlen: Simon Sinek The Man Who Proved Me Right
Bob Chapman, CEO von Barry-Wehmiller, führt den global erfolgreichen Konzern auf Basis von Menschlichkeit. Wer am Arbeitsplatz Fürsorge erlebt, trägt zu glücklicheren Familien, stärkeren Gemeinschaften und einer besseren Welt bei. Dieses Prinzip beschreibt er in seinem Buch Everybody Matters.

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