„I see trees of green, red roses too / I see them bloom for me and you / And I think to myself / What a wonderful world.“ – Louis Armstrong (1901-1971), amerikanischer Musiker
„Das Wichtigste, was wir hören müssen, ist die Stimme in uns, die uns mit allen Wesen und dem großen Netz des Lebens verbindet.“ – Joanna Macy, amerikanische buddhistische Lehrerin
Tun, was getan werden muss
Die Kunst, mit Ungewissheit zu leben
Wir sind Teil von allem
Es beginnt in einem stillen Moment. Wenn wir wirklich präsent sind – ganz da, ohne Ablenkung –, spüren wir: Wir sind mehr als ein einzelner Körper, der atmet. Unser Atem ist verbunden – mit den Bäumen, den Ozeanen, dem kleinsten Plankton. Alles atmet miteinander. Ein leises Zusammenspiel, ein Netz, das uns trägt.
Wo enden wir? Wo beginnt das andere? In der reinen Erfahrung des Hörens oder Sehens gibt es nichts außer dem Wissen darum. Was da ist, ist Wahrnehmung – wie eine Welle: leer an Substanz, doch voll von Bewegung. Was bleibt, ist klares Gewahrsein – ein stilles Wissen, das nicht besitzt, sondern einfach da ist. In dieser Stille erkennen wir: Alles, was ist, hängt miteinander zusammen. Aus dieser Einsicht wächst Verantwortung – nicht als Pflicht, sondern als natürliche Folge des Verstehens.
Mitgefühl bedeutet: offen bleiben, nicht wegsehen. Wir leiden nur an dem, was uns wirklich am Herzen liegt. Wenn wir Ja zum Leben sagen, mit allem, was es bringt, öffnet sich unser Herz: ein stilles Ja, das uns mit allem verbindet, was uns wirklich etwas bedeutet.
Nachspüren
Wie kannst du heute, hier und im Rahmen deiner Möglichkeiten, Mitgefühl ausdrücken?
Oder: „Imagine Togetherness“ – stell dir Verbundenheit vor und mache einen Vorschlag, wie sie Wirklichkeit werden könnte.
Addendum
Die Praxis der Lebensfreude
The Practice of Joy | A Short Film Narrated by Thich Nhat Hanh
„Buddha schlug vor, dass wir lernen, ein angenehmes Gefühl herbeizuführen – ein Gefühl der Freude. Wir sollten in der Lage sein, jederzeit Freude in uns entstehen zu lassen, durch die Praxis des achtsamen Atmens. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit auf den Einatem – und atmen ein. Wir bringen unseren Geist zurück in den Körper und verankern uns im Hier und Jetzt.
Im gegenwärtigen Moment können wir erkennen, dass viele Bedingungen für Glück bereits vorhanden sind – mehr als genug, um Freude zu empfinden. Tatsächlich haben wir großes Glück: Es gibt noch immer viele Gründe, uns zu freuen und glücklich zu sein.
Doch weil wir uns oft in Vergangenheit oder Zukunft verlieren – in Sorgen, in Ängsten – übersehen wir diese Möglichkeiten. Wir glauben, es sei unmöglich, jetzt glücklich zu sein. Wir denken, wir müssten in der Zukunft nach weiteren Bedingungen für unser Glück suchen.
Aber Buddha sagte sehr deutlich: Wenn du ins Hier und Jetzt zurückkehrst, wirst du erkennen, dass die Voraussetzungen für dein Glück bereits vorhanden sind. Du kannst genau hier, genau jetzt glücklich sein.
Drista dharma sukha vehari – glücklich leben im gegenwärtigen Moment.“
Gefilmt und geschnitten von Miguel Sánchez. Gesprochen von Thich Nhat Hanh. Gefilmt in Plum Village