Einer der stärksten Aspekte des Trommelns – und der Grund, warum Menschen es seit jeher tun – ist seine Wirkung auf das Bewusstsein. Rhythmische Wiederholung aktiviert und verändert Körper, Gehirn und Nervensystem. Wenn viele gemeinsam trommeln, synchronisieren sich ihre Gehirnwellen – sie teilen einen mentalen Zustand. Je länger der Rhythmus, desto tiefer die Verbindung. Trommeln ist vielleicht die älteste Form heiliger Gemeinschaft.
– Layne Redmond (1952 – 2013), amerikanische Rahmentrommelerin

 

Sonntag. Trommeln. Herzklopfen.

Ein Anfang, der sich gar nicht wie einer anfühlte – eher wie ein Fluss, der einfach ins Rollen kommt. Manche Momente beginnen leise und entfalten gerade dadurch ihre ganze Kraft. Plötzlich ist man mittendrin. Ich war mit Freunden beim Konzert Yamato – The Drummers of Japan. Traditionelle Trommeln, präzise Bewegungen, kraftvolle Choreografien – eine eindrucksvolle Verbindung aus Klang und Körper. Und ich habe die ganze Zeit gelächelt. Nicht bewusst, nicht gezwungen – es war einfach da. Dieses Lächeln mit dem Kribbeln im Bauch.

Die Taiko-Trommeln? Kein bloßes Zuschauen – ein Beben. Der Klang sprang direkt in mich hinein: wild, kraftvoll, wunderschön. Rhythmen, die aufrütteln und zugleich umarmen. Keine Bühne mehr, keine Trennung. Nur noch Energie. Freude. Leben.

 

Ein Konzert – aber auch ein Ritual der Freude

Laut, ekstatisch, tief – wie ein Echo aus etwas Uraltem. Ich habe nicht gedacht, nur gefühlt. Wahre Freude erkennt man sofort. Sie passiert einfach. Plötzlich ist alles leicht. Du bist einfach da – offen, lebendig, ganz du. Unsere kostbarsten Momente? Nie geplant. Sie elektrisieren uns bis heute. Freude ist kein To-do, sondern Herzklopfen. Kein Solo-Glück, sondern ein Miteinander. Ein Blick, ein Lachen, ein stilles Teilen. Diese Verbindung – sie trägt, heilt, macht uns ganz. Freude ist nicht nur schön. Sie ist gesund.

 

Kleine Momente, in denen etwas in uns aufblüht

Freude erinnert uns daran, dass wir lebendig sind – nicht nur funktionierend. Sie braucht Raum. Zeit. Priorität. Wir müssen ihr Platz machen im Alltag. Wenn wir jemanden gernhaben, planen wir Zeit mit ihm oder ihr. Wenn wir etwas lieben, tun wir es öfter. Und doch: Manchmal überrascht sie uns einfach. Wie eine Freundin einmal sagte: „Spontane Freude findet immer ihren Weg – sie braucht keinen besonderen Raum, um zu entstehen. Sie taucht einfach auf, schenkt uns ein Lächeln.

Freude macht uns leicht. Kreativ. Offen. Ehrlich. Sie ist wie Sonnenlicht durch einen Riss in der Wand – warm, unerwartet, echt. Je mehr wir sie zulassen, desto lebendiger fühlen wir uns. Und vielleicht – ganz vielleicht – ist genau das der Sinn von allem.

 

Nachspüren

Was hat dich heute berührt?
Was hat dich wirklich gefreut?

 

Gerald Blomeyer, Berlin am 31. Juli 2025

 

Foto http://www.yamatodrummers.com/index.html

Video 7 Min YAMATO Drummers

 

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