Jeden Montagmorgen fragten wir bei Blomeyer & Milzkott:
„Was ist Dein nächster Schritt?“
„Der Weg zum Aufstieg führt durch das Fallen, das Scheitern und das Akzeptieren von Verlusten und Grenzen. Er beinhaltet auch Verletzungen. Es geht darum, den Teil in uns zu umarmen, der leidet und Schmerz empfindet. Es tut mir leid; ich verstehe, dass ihr euch eine andere Realität wünscht. Doch wir sind nicht die Schöpfer dieser Regeln – wir lieben euch inmitten dieses Prozesses.“ – Elizabeth Gilbert, amerikanische Bestsellerautorin
„Gerade die Menschen, die es sehr schwer hatten, sehen oft neue Möglichkeiten und haben keine andere Wahl, als neue Optionen zu entdecken.“ – Bessel van der Kolk, niederländischer Professor für Psychologie und Traumaexperte
Innehalten und Raum für Neues öffnen
Es gibt Augenblicke, die mich tief berühren, in denen ich eine unglaubliche Stille in mir spüre, fast so, als würde alles um mich herum fließen. In solchen Momenten fühle ich mich eins mit allem – mit den Bäumen, dem Wasser, der Erde und sogar mit der Luft, die ich atme. Es ist ein Zustand des Seins, in dem die Einheit des Bewusstseins spürbar wird; alles scheint miteinander verbunden zu sein. Was gibt es zu fürchten, wenn ich wirklich Teil dieses Ganzen bin? In solchen Augenblicken fühle ich mich so leicht und frei, als könnte ich mich einfach dem Fluss des Lebens hingeben und in neue Formen hineinwachsen. Es ist, als hätte ich Zugang zu einer tiefen Empathie erhalten, die nicht nur mich, sondern auch andere umfasst. Plötzlich durchströmt mich ein Gefühl von Mitgefühl und Großzügigkeit – für mich selbst und für die Welt um mich herum.
Doch dann sind da auch die dunklen Momente. Diese Zeiten, in denen ich mir ausmale, was andere über mich denken könnten – noch bevor ein Wort gefallen ist. Wie oft habe ich mich von diesen inneren Annahmen leiten lassen? Wie oft hat die Angst vor Ablehnung mein Tun gelenkt? Aber was wäre, wenn das Gegenteil wahr ist? Was wäre, wenn ich einfach innehalten könnte, mir selbst zuhören und einen Raum für Neues öffnen würde? Genau das habe ich in diesem Moment getan – und es war wie ein kleiner, mutiger Schritt in eine neue Freiheit. Ich habe erkannt, dass in der Stille und im Zuhören eine Kraft liegt, die mir erlaubt, zu wachsen und zu gedeihen.
Der Wandel von Angst zu Mitgefühl
Der wahre Wandel kommt, wenn wir von der Angst in das Mitgefühl eintauchen. Angst ist immer ein Wettlauf, ein Überlebensmodus, in dem wir glauben, dass alles knapp ist und wir uns um uns selbst kümmern müssen, um zu überleben. Doch was passiert, wenn wir den Zustand des Mitgefühls erreichen? Dann dehnen wir uns aus, werden weit und weich und teilen das, was wir haben, mit anderen. Wir sind nicht mehr nur eine einzelne Welle, die gegen den Wind kämpft, sondern ein Teil des Ozeans – ein Teil von etwas viel Größerem. Diese neue Perspektive verändert alles: Wie wir uns selbst sehen, wie wir andere sehen und wie wir in der Welt agieren. Diese Veränderung passiert nicht nur auf individueller Ebene, sondern auch kollektiv. In meiner Arbeit geht es darum, Menschen zu helfen, diesen inneren Wandel zu erleben – sich selbst wieder wahrzunehmen und sich von den Stimmen der Gesellschaft zu befreien, die uns sagen, was wir tun und fühlen sollten. Denn tief in uns trägt jeder die Antworten, die er braucht. Sie sind einzigartig, genau für das Leben, das du führst.
Der Weg zu wahrem Leben und Akzeptanz
Was ist der Schlüssel, um deine wahre Natur zu entdecken? Die Antwort liegt nicht im Streben nach mehr Kontrolle oder in der ständigen Suche nach dem „richtigen“ Weg. Es geht darum, wieder zu lernen, auf sich selbst zu hören. Was fühlst du? Was bringt dir wirklich Freude? Brauchst du wirklich all das, was du in deinem Leben hast? Die Wahrheit ist, wir haben nur dieses eine Leben, dieses kostbare Geschenk. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir oft schon, was wir tun sollten, um zu dem zu kommen, was uns wirklich erfüllt. Aber wir leben so oft nach den Erwartungen anderer – nach den Programmen der Gesellschaft, die uns sagen, was wir tun sollten. Es wird Zeit, uns von diesen Erzählungen zu lösen. Wenn du dich wirklich selbst hörst, wenn du dich selbst annehmen kannst, wie du bist, dann öffnest du die Tür zu einer ganz neuen Realität. Angst ist eine Lüge, die uns in die Zukunft oder Vergangenheit zieht und uns davon abhält, im Hier und Jetzt zu leben. Der wahre Weg raus ist nicht durch mehr Kontrolle, sondern durch die Akzeptanz des Moments – und das Vertrauen, dass du bereits alles in dir trägst, was du brauchst.
Nachspüren
„Stelle dir vor, was du tun würdest, wenn es dir egal wäre, was andere von dir denken. Hast du es verstanden? Gut! Dann gehe nie wieder zurück.“ — Dr. Martha Beck, amerikanische Bestsellerautorin, Coach
Gerald Blomeyer, Berlin, Weihnachten 2024
Foto (c) Udo Hesse