Die Meditation des offenen Bewusstseins bedeutet, dass wir nichts tun müssen, nur sein. Das ist alles. Wir brauchen zu nicht meditieren. Es ist ein Gefühl der Präsenz, des Seins, aber nicht des Verlustes. Frei sein. Gegenwärtig sein.“Mingyur Rinpoche

Einatmend bin ich der Raum. Ausatmend bin ich frei. – Thích Nhất Hạnh

Das bestimmende Gefühl der Offenheit ist Staunen.“ – Dacher Keltner

Dankbarkeit ist das Gefühl des Staunens und der Feier des Lebens.“ – Robert Emmons

 

Verantwortlich handeln

Wenn wir uns ärgern oder ängstigen, reagieren wir. Unser Fokus und Körper werden eng. Erinnern wir uns an einen solchen Augenblick, können wir uns fragen, wie wir uns in einer ähnlichen Situation künftig verhalten würden. Wir können uns mitfühlend öffnen, die Situation liebevoll und verständnisvoll betrachten. Indem wir Verantwortung für unser Handeln übernehmen, beenden wir Scham, Schuld und Selbstvorwürfe. Dann reagieren wir nicht mehr nur, sondern nehmen die Energie an und heißen sie willkommen.

 

Gedanken und Wahrnehmungen loslassen

Wenn wir uns eingeengt fühlen, vergessen wir das weite Bewusstsein, obwohl es immer präsent ist und nur vorübergehend verborgen wird. Wenn wir aus einem Traum aufwachen, erinnern wir uns vielleicht nicht an den Inhalt des Traums, aber wir wissen, dass wir geträumt haben. Dies liegt daran, dass das Bewusstsein präsent war, auch wenn wir uns mit dem Traum identifizierten. Im Alltag vergessen wir oft dieses Bewusstsein und verlieren uns im Inhalt. Daher ist unser Wachsein dem Träumen ähnlich. In der Meditation erinnern wir uns an das Bewusstsein. Wir erkennen, wann wir denken oder etwas vergessen haben. Verweilen wir in solchen Momenten, in denen das Bewusstsein präsent ist, öffnen wir uns und beginnen, die Liebe zu spüren. Unser Herz wird geräumig, offen, vergebend und heißt alles willkommen. Alle Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen entstehen im Bewusstsein. Würden wir jeden einzelnen als unsere eigene Schöpfung betrachten, wäre die Welt ein ganz anderer Ort.

 

Wir sind die Liebe

Alle Phänomene sind Prozesse, die sich entwickeln und vergehen. Leben ist Veränderung. Unsere Gemeinschaften entwickeln sich ständig weiter, und wir staunen, wenn wir die Veränderungen wahrnehmen. Wir beobachten zum Beispiel, wie sich ein Sonnenuntergang von Orange in tiefes Violett verwandelt oder wie sich Wolken verändern, während sie über den Horizont ziehen. Doch der Himmel selbst bleibt unverändert. In der Liebe gibt es nichts Aktives, weder Denken noch Tun, nur Einlassen. Wenn wir uns verlieben, geben wir die Kontolle auf und tauchen in den Ozean der Liebe ein. Wir erwachen tatsächlich zu dem Ozean der Liebe und des Seins, in dem wir bereits sind. Doch wenn wir nicht akzeptieren, dass wir der Ozean der Liebe sind, fürchten wir, unser Ego zu verlieren. Alle Herausforderungen lassen sich bewältigen, indem wir erkennen, dass Gedanken, Gefühle und Reaktionen vorübergehende Erscheinungen in der Weite des Bewusstseins sind. Wir erkennen, wie sie wachsen, sich verändern und schließlich auflösen. Wir können sie vergessen und zur offenen Liebe zurückkehren. Dann sind wir offen, staunen und lieben bedingungslos.
Am Montag werden wir die Meditation üben Neugierig sein.

Nachspüren

Nimm den Fluss der Gedanken wahr, wie ein Gedanke dem nächsten weicht, ähnlich wie Blätter, die stromabwärts auf der Oberfläche eines Flusses treiben. Richte nun deine Aufmerksamkeit auf die subtile Energie deines Körpers. Tauche ein in das Gefühl der Lebendigkeit deines Körpers. Kannst du spüren, wie auch die Energie fließt? Kannst du mit ihr eins werden?

 

Gerald Blomeyer, Berlin 26. Juni 2024

 

Goldscheibe (c) Monika Ruppel

Hinweis: Awakening Mind Teil 2, „Der Geist enthüllt“ auf YouTube
Der Film eine Reise zur Erkenntnis unserer wahren, wesentlichen Natur.

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