Buddha, Dharma und Sangha sind drei kostbare Juwelen im Buddhismus. Das wichtigste von ihnen ist die Sangha… Ein guter Lehrer ist wichtig, aber Schwestern und Brüder in der Praxis sind die Voraussetzung für den Erfolg. Du kannst die Erleuchtung nicht erreichen, indem du dich in deinem Zimmer einschließt. Transformation ist nur möglich, wenn wir in Kontakt sind.“ – Thich Nhat Hanh

Die Liebe ruht auf zwei Säulen: Hingabe und Autonomie. Unser Bedürfnis nach Zweisamkeit existiert neben unserem Bedürfnis nach Getrenntsein.“ – Esther Perel



Sich zugehörig zu empfinden, ist abhängig von der kulturellen Umgebung

Einsamkeit kann quälend sein. Wir sehnen uns danach, sie zu lindern, indem wir uns einer Gemeinschaft anschließen. Wir sind soziale Wesen, die auf die Interaktion mit anderen angewiesen sind, um zu gedeihen und glücklich zu sein. Sicherheit und Freude finden wir in der Gesellschaft von Gleichgesinnten, sei es in sozialen Gruppen, bestimmten Orten oder gemeinsamen Erfahrungen. Diese Grundidee bildet das Herzstück jeder Gemeinschaft, sei es durch Geburt, Verwandtschaft, geografische Nähe oder persönliche Wahl. Fühlen wir uns zugehörig, trägt das zu unserem Wohlbefinden bei. Wir hegen Zuneigung für einen Ort, Menschen oder Institutionen und identifizieren uns oft mit ihnen. Doch die Bindung an etwas Größeres als wir selbst erfordert, dass wir uns den Regeln und Hierarchien der Gemeinschaft unterordnen. Dies zeigt sich bereits in unseren Familien, die einerseits Orte der liebevollen Zuneigung und emotionalen Bindung sind, aber auch Konflikte beinhalten, wenn Söhne den Wünschen ihrer Väter nicht folgen oder Töchter sich weigern, traditionelle Rollen zu akzeptieren. Sie streben nach neuen Formen der Zuneigung und weniger unterdrückenden Ausdrucksformen der Zugehörigkeit.

Kreativität als Mittel zur Überwindung der Einsamkeit


In einer Zeit, in der Einsamkeit und Entfremdung weit verbreitet sind, leben wir paradoxerweise in einer hochvernetzten Welt. Viele von uns fühlen sich dennoch einsamer denn je, und dieses Gefühl der Isolation kann sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Die amerikanische Sozialforscherin Brené Brown argumentiert, dass die Kunst eine Möglichkeit ist, um der Einsamkeit zu begegnen. Kunst hat die Kraft, unseren Schmerz in Schönheit zu verwandeln, den Gefühlen eine Stimme und Form zu verleihen, um sie zu erkennen und mit anderen zu teilen. Welche Lieder, Bilder, Geschmäcker verbinden uns mit Trauer oder Freude? Um diese kreative Kraft zu nutzen, müssen wir in unsere eigenen Erfahrungen und Gedanken eintauchen, denn sie wohnt in unseren Herzen. Andere können uns inspirieren, aber es geht darum, unsere eigenen Geschichten zu erzählen. Sich zu erlauben, anders zu sein, sich nicht anzupassen. Sich selbst treu zu bleiben, ist deswegen ein weiterer Schlüssel zur Überwindung der Einsamkeit. Brené Brown: „Was wir wissen, ist wichtig, aber noch wichtiger ist, wer wir sind.“

Anderssein und allein sein sind die Quelle der Kreativität

Mitgefühl ermöglicht es uns, in schwierigen Zeiten mit anderen mitzufühlen und ihnen beizustehen. Unsere Verletzlichkeit verbindet uns miteinander. Wie Brené Brown betont, benötigen wir Selbstwert und das Gefühl der Zugehörigkeit, die tief im Herzen verankert ist. Unsere Kreativität ermutigt uns dazu, ehrlich zu sein und konkurrierende Ideen zuzulassen. Indem wir unseren eigenen Schmerz annehmen, können wir die Kreativität und Verletzlichkeit anderer Menschen würdigen. Das verbindet. Wir benötigen eine Gemeinschaft, um den Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Es entsteht ein Paradox: ein starkes Individuum in einer starken Gemeinschaft. Das erfordert keine Guru-Figur, wie die Meditationslehrerin Willa Blythe Baker betont, sondern eher die Vorstellung von konzentrischen Kreisen eines Mandalas: „Die Entscheidungen finden in Kreisen statt, in Zusammenarbeit und Gesprächen. Der Kreis ist eine Form der Beziehung, die die Weisheit der Gruppe zentralisiert.“ Anstelle von vielen getrennten Gruppen betrachten wir die Welt als einen Ort, an dem souveräne Individuen Verantwortung für ihr Schicksal, ihre Familien und Gemeinschaften tragen.

Nachspüren angeregt von Brené Brown

Die Liebe ist Teil all unserer alltäglichen Interaktionen, mit der wir die Beziehungen zu anderen knüpfen und pflegen. Frage dich: Habe ich meine eigenen Grenzen respektiert? War ich mir darüber im Klaren, was angemessen und was nicht angemessen ist? War ich zuverlässlich? War ich großzügig zu mir selbst?

Vertiefung: Einsam
Meditation Das einsame Herz 
 

Photo by olena ivanova on Unsplash



Pin It on Pinterest

Share This