„Freude ist viel größer als Glück. Während Glück oft als abhängig von äußeren Umständen abhängt, ist Freude das nicht.“ – Desmond Tutu
„Wahre Freude springt unter den Rippen hervor und kitzelt den Rücken hinunter, lässt uns das Essen vergessen und bereitet uns (erfreulicherweise) schlaflose Nächte.“ – C.S. Lewis
„Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elisium, Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligthum. Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng getheilt, Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.“ – Friedrich Schiller, An die Freude
Himmlische, dein Heiligthum. Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng getheilt, Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.“ – Friedrich Schiller, An die Freude
Freuen bedeutet, sich im Moment wohlzufühlen
Die meisten Dinge, über die ich mich freue, sind einfache, kurze, wunderbare Erfahrungen, die ich voll und ganz genieße. Wenn ich lache, fühle ich mich frei, sicher und leicht. Die Nachmittage mit meinem Enkel sind Momente, die ich keinen Augenblick missen möchte. Ich freue mich mit ihm, wenn er lacht, vor Freude hüpft oder begeistert eine Avocado isst. Die Törtchen aus der Patisserie Du Bonheur seiner Mutter sind eine wahre Gaumenfreude. Das Radfahren bereitet mir aktive, körperliche Freude. Manchmal bin ich einfach still und zufrieden mit den Dingen, so wie sie sind. Wenn wir uns verlieben, erleben wir ein tiefes Gefühl der Freude, das von innen heraus strahlt. Sie ist innerlich, ein Teil unserer Natur und keine endliche Ressource und kein Ort, an dem wir ankommen. Freude als Ziel zu setzen, bedeutet sie in uns zu finden und zuzulassen, wo wir gerade sind. Sie entsteht, wenn wir gelassen und flexibel auf die Berg-und-Tal-Fahrt des Lebens eingehen. Wenn wir dankbar sind und Freude empfinden, fühlen wir uns zu Hause. Meine Absicht ist immer freudig und dankbar zu sein.
Im Einklang mit unseren Gefühlen
Freude ist sowohl eine Eigenschaft als auch ein Zustand. Wir erleben sie sowohl als Reaktion auf freudige Situationen als auch unabhängig davon. Die Essenz der Freude ist flüchtig und im Moment verwurzelt. Wir können uns bewusst machen, welche kleinen Momente und Details uns Freude bereiten. Leicht vergessen wir, was uns Freude bereitet. Diese intensiven, momentanen, positiven Gefühle spüren wir körperlich. Sie färben auf andere Menschen ab genauso wie ihre Gefühle auf uns. Wir geben Freude durch unsere Tonlage, unsere Gesichtsausdrücke und unsere Körpersprache weiter. Tatsächlich übertragen wir alle unsere Emotionen, aber besonders Freude. Eine der Nebenwirkungen davon ist, dass Freude uns für andere physisch attraktiver macht. Deshalb möchten wir in der Nähe von fröhlichen Menschen sein.
Freude und Dankbarkeit ergänzen sich
Die amerikanische Sozialforscherin und Autorin Brené Brown definiert Freude als „ein intensives Gefühl tiefer spiritueller Verbundenheit, Vergnügen und Wertschätzung“ und betont die untrennbare Verbindung zwischen Freude und Dankbarkeit. Freude erweitert unser Denken und unsere Aufmerksamkeit. Brown beschreibt die Beziehung zwischen Freude und Dankbarkeit als eine „faszinierende aufwärts gerichtete Spirale“, die größeren zukünftigen Wohlbefinden voraussagt. Brené Brown zitiert die Psychologin Catherine Chambliss, die die Bedeutung von Mitfreude bei Depressionen untersucht. Ein Mangel an Mitfreude schwächt Beziehungen, kann Depressionen auslösen. Depressive Menschen weisen wiederum häufig auch Defizite beim Mitfühlen auf. Um Teil einer Gemeinschaft zu werden, müssen wir das Gefühl der Zugehörigkeit erfahren. Mitfreude verhindert, dass wir uns unzulänglich oder neidisch fühlen. Je mehr wir uns anderen zuwenden, desto mehr Freude erleben wir. Das Ziel ist nicht nur, für uns selbst Freude zu schaffen, sondern, wie Desmond Tutu im Gespräch mit dem Dalai Lama formulierte, „ein Reservoir der Freude zu sein, eine Oase des Friedens, ein Pool der Gelassenheit, der auf alle um dich herum ausstrahlen kann“. Freude ist ansteckend. Das gilt auch für Liebe, Mitgefühl und Großzügigkeit.
Nachspüren
Wann hast du Freude empfunden? Was ist passiert? Wer war dabei? Welche sensorischen Erfahrungen haben dich erfreut und sich auf deine Stimmung ausgewirkt? Vielleicht waren es Seifenblasen, ein Regenbogen oder knusprige Schokolade.