Wir können die Liebe finden, nach der sich unsere Herzen sehnen, aber erst, wenn wir den Kummer über die Liebe loslassen, die wir vor langer Zeit verloren haben.“ – bell hooks

Trauma lässt uns nicht im Hier und Jetzt sein, weil ein Teil davon ein eingefrorenes, vergangenes Hier und Jetzt ist.“ – Peter Levine

 

Trennungen: ein zerbrochener Spiegel, der nur Bruchstücke von uns zeigt

Wir alle sind mit dem Trauma eines gebrochenen Herzens vertraut, jener traumatischen Erfahrung von Verlust, Trauer, Wut und Schmerz. Diese akuten und chronischen Zustände sind häufig auch bei Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) zu finden. Der Verlust einer wichtigen Beziehung oder eine schwere Enttäuschung kann uns zutiefst verletzen. Ein gebrochenes Herz kann uns einsam und ängstlich machen sowie zu Depressionen führen. Unsere Selbstachtung und das Vertrauen in Beziehungen können darunter leiden. Wir neigen dazu, uns zurückzuziehen, uns allein zu fühlen und anzuzweifeln, ob wir liebenswert oder gut genug sind. Wir quälen uns mit Gedanken und spielen wiederholt Szenarien in unserem Kopf durch, indem wir uns fragen, ob wir etwas hätten anders machen können. Doch Schuldgefühle und Selbstvorwürfe verstärken den Liebeskummer und behindern den Heilungsprozess. Das Broken-Heart-Syndrom wird durch starken emotionalen Stress ausgelöst und kann oft einem Herzinfarkt ähneln. In der Regel verursacht es jedoch keine dauerhaften Schäden, und das Herz erholt sich, sobald der Stress nachlässt.

 

Perspektivwechsel vom außen nach innen, vom Tun zum Sein

Bewusstsein ist unsere innere Erfahrung, lebendig und erkennend zu sein, ohne eine Subjekt/Objekt-Dualität. Eine solche ganzheitliche Wahrnehmung kann dazu beitragen, Selbstbewusstsein zu entwickeln, was beruhigend wirken kann. In nicht-dualen Meditationen erkennen wir einen Teil von uns, der unberührt, nie traumatisiert und nicht heilungsbedürftig ist. Wenn wir in das angenehme, weiträumige Gefühl des Seins eintauchen, wird unser authentisches Selbst wiederhergestellt. Auf dieser Grundlage können wir uns dann den traumatischen Empfindungen zuwenden. Wer das Nicht-Selbst erfährt, beginnt einen Einblick in seine inneren Vorgänge zu erhalten. Der Heilungsprozess beginnt, wenn wir im angenehmen Gefühl des Seins aufgehen. Es fühlt sich weiträumig an, jenseits der Zeit, vertraut. Sobald wir erkennen, dass das Sein immer hier ist, können wir beginnen, es zu pflegen. Es wird dann zu einem stabilen, immer gegenwärtigen Fundament, von dem aus wir wirklich heilen können. Wir erleben gleichzeitig unseren eigenen Körper und die Umgebung als Einheit, sodass wir sowohl die individuelle Ganzheit als auch die Einheit von Selbst und Anderen wahrnehmen können.

 

Alles ist Teil der nicht-dualen Wahrnehmung

Trauma-Heilung bedeutet, ein Leben mit weniger Gewalt zu führen. Solange das Herz nicht integriert ist, kann es nicht vollständig heilen. Der Krieg zeigt uns, dass wir und unsere Gesellschaft versagt haben, unser Herz offen zu halten. Unsere fünf Sinne und unser Verstand sind darauf ausgelegt, ein Gefühl der Trennung zwischen uns und anderen, zwischen Grenzen und Begrenzungen zu schaffen. Tatsächlich aber gibt es nur ungeteilte Ganzheit. Bei der Arbeit mit Trauma streben wir danach, unsere Ganzheit zu erfahren. Wir kommen diesem Zustand näher, indem wir Gegensätze wie schwer und leicht, weit und eng, hell und dunkel gleichzeitig spüren. Dies ermöglicht es uns, unser angeborenes Gefühl von Gesundheit und Ganzheit wiederzuerlangen. Meditation basiert auf der Liebe zu uns selbst, zu anderen und zum Leben. Das Herz ist ein integriertes Gefühl des Selbst und ein wesentlicher Aspekt des Lebens. Erst dann können wir uns mit dem versöhnen, was wir getan und erlebt haben, und ein Gefühl der Sicherheit in unserem eigenen Körper finden.
Am Montag werden wir Die wohltuende Berührung üben.

 

Nachspüren

Achte auf deine Hände. Sind sie kalt oder warm? Steif oder entspannt? Spüre beide Hände gleichzeitig. Beachte die Empfindungen in beiden Schultern und im Oberkörper. Spüre die Empfindungen im ganzen Körpers als ein Feld schimmernder Energie. Entspanne dich.

 

Empfohlene Podcasts
Vom gebrochenen Herzen zur wahren Liebe Stimmen: Gerald und meine Cousine Anna Blomeyer
From A Broken Heart To True Love written and read by Gerald Blomeyer and Jocelyn B. Smith, musical concept by Volker Holly Schlott 

Gerald Blomeyer, Berlin am 5. April 2024

 

 

 

Foto von Ren Gillard auf Unsplash

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