„Simply stop and be present.“ – Thich Nhat Hanh
„Der Geist ist abgelenkt, aber nicht der Körper. Der Körper denkt nicht und grübelt nicht. Er fühlt einfach und ist präsent, bewusst und lebendig. Mit anderen Worten: Der Körper ist bereits achtsam.“ – Willa Blythe Baker
Alles anzunehmen ist die Grundlage eines entspannten Lebens.
Das Leben verläuft selten so, wie wir es uns wünschen. Das abzulehnen, schafft Spannung, Angst und macht uns das Leben schwer. Um das Leben zu genießen, haben die Weisen aller Zeiten gelehrt, den Fluss des Lebens anzunehmen. Niemand kann ein Ereignis, das vorbei ist, ungeschehen machen. Wir können uns entspannen, indem wir das Leben so annehmen, wie es sich entfaltet. Später können wir alles ändern. In der Meditation üben wir deshalb, alles sein zu lassen, wie es ist, und uns tief zu entspannen. Wer nach Möglichkeiten sucht, sich selbst zu optimieren, kommt aus dem Denken nicht heraus. Erst wenn wir unseren Gedanken und Neurosen Ruhe erlauben, können wir den Augenblick erleben. Dazu verlegen wir unseren Schwerpunkt vom Tun und Denken auf das Fühlen und Sein.
Die einzige Zeit, die wir haben, um an uns zu arbeiten, ist jetzt.
Nur dann können wir diese scheinbaren Probleme lösen. Wir sind da, das Leben ist da. Sind wir im Einklang damit, ist es im Einklang mit uns. Dann kann jeder Augenblick des Lebens schön und erfüllend sein. Anstatt zu kontrollieren, wie es sein sollte, sind wir uns im Alltag dessen bewusst, was gerade in uns passiert. In Frieden mit uns zu leben, hat Priorität, egal was vor sich geht. Indem wir erkennen, wie sich die Energie aufgrund einer äußeren Situation verschiebt, wachsen wir. Dann werden alle Umstände des Lebens zum Lehrer, der uns hilft, frei zu sein.
Innehalten, Sein-lassen
Wir identifizieren uns so sehr mit unserem Körper. Wir wissen alle, dass unser Körper vor zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren nicht so aussah wie heute. Aber wir waren die ganze Zeit als erkennendes Bewusstsein da drinnen. Der Mensch scheint isoliert zu sein, ist aber in gesellschaftlichen und materiellen Zusammenhängen verwoben. Im Buddhismus wird das Konzept der Nicht-Dualität betont. Unsere wahre Natur und die des Universums sind untrennbar. Das Potential des ständigen Wandels wird oft als Leerheit bezeichnet. Die konventionelle Wahrheit wird als vorübergehende Realität betrachtet, die durch unsere Sinneserfahrungen geprägt ist. Alles fließt ständig. Wir können innehalten, bewusst fühlen und annehmen, was wir gerade erleben. Das gibt Kraft. Am Montag werden wir „Die kleine Pause“ üben.
Nachspüren
Wo ist deine Aufmerksamkeit? Nimm deine Füße wahr, spüre, wie du sitzt. Entspanne die Schultern. Verbinde dich mit der Gegenwart. Wünsche dir: Möge ich in Frieden mit den Veränderungen im Leben sein. Bleibe eine Minute so und schenke dir dieses Mitgefühl und diese Weisheit.
Gerald Blomeyer, Berlin am 16. November 2023
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