Einen Satz zu schreiben, verändert nicht nur das, was wir schreiben, sondern oft auch auf subtile Weise die eigenen Gedanken.“ – Susan Griffin, Out of Silence

Dauerhafte Transformation findet nur statt, wenn wir uns selbst als Quelle von Weisheit und Mitgefühl ehren.“ – Pema Chödrön, Die Orte, die dich erschrecken

 

Unzufriedenheit verdeckt den Schmerz

Die Vorstellung, nicht gut genug zu sein, belastet uns. Bewusst oder unbewusst kritisieren wir uns und andere. Ständig setzen wir uns oder sie herab. Wie können wir das erkennen? Wer hilft uns zu sehen, dass wir im Kopf gefangen sind? Was müssen wir tun, um unsere Muster und Trigger abzulegen? Wenn der Körper mit Schmerzen reagiert und wir ausgebrannt sind, werden wir gezwungen anzuerkennen, dass es Zeit für einen neuen Weg ist. Es fällt uns schwer den Schmerz und die Unzufriedenheit anzunehmen. Wir fürchten, dass sie uns im nächstenAugenblick niederdrücken könnten. Deshalb grübeln wir lieber über Fehler, ziehen voreilige Schlüsse aus Rückschlägen, suchen die Schuld bei Anderen oder verallgemeinern das Drama. Diese Denkfehler verhindern, dass wir uns mit den Ursachen ehrlich auseinandersetzen.


Wie erkennen wir unser unbewusstes Selbst?

Haben wir etwa unsere Selbstzweifel zum Glaubenssatz erhoben, wie „Ich bin nicht liebenswert“, leiden wir unter einem Irrglauben. Um ihn zu verändern, müssen wir uns unsere unbewussten Überzeugungen bewusst machen. Meist behagt uns das nicht. Alte Denkmuster zu unterbrechen, fällt uns schwer, und uns mit den neuen Gedanken zu beschäftigen, fordert Kraft. Unsere Gewohnheit pflegt weiterhin lieber den Gedanken, unwürdig zu sein. Wenn jedoch sich Körper und Geist unwürdig fühlen, zieht das weitere abwertende Gedanken nach sich. Vielleicht denken wir „Ich bin zu dumm, zu alt, zu jung…“, „Ich bin ein Hochstapler“ oder „So etwas kann nur mir passieren“. Glaubenssätze sind wie die Rillen in einer Schallplatte: Sie lenken die Nadel und bestimmen den Klang des gespielten Liedes. Warum sollen andere Menschen andere Dinge von uns denken als wir es selbst tun? Es nutzt niemandem, wenn wir deprimiert sind und freudlos leben. Um zu das ändern, erfordert es Mut. Wenn uns unser Beruf langweilt, können wir ihn wechseln. Wenn wir sehen, dass unsere Beziehung nicht mehr richtig ist, müssen wir nicht darunter leiden, sondern handeln.

Wir haben unser Leben selbst in der Hand

Anstatt zu leiden, können wir entscheiden, was zu uns passt und die neuen Gefühle zulassen. Wie fühlt es sich an … sich der Liebe würdig zu fühlen? … für das Leben dankbar zu sein? … der Fülle würdig zu sein? Eine Vorstellung der Zukunft zu fühlen, stimuliert unsere Selbsteinschätzung. Der Körper kann sich daran gewöhnen, dass er schon jetzt ein neues Leben lebt. Indem wir die zukünftigen Gefühle spüren, leiden wir nicht länger unter Mangel oder Trennung. Die Dogmen verlieren an Bedeutung. Wir können Mitgefühl üben, um uns selbst anzunehmen: Möge es mir gut gehen. Möge ich friedvoll und entspannt sein. Möge ich glücklich sein. Wiederholen wir diese Sätze über einen längeren Zeitraum, können wir zum „wir“ übergehen, Freunde und Familie, die Nachbarschaft, unsere Stadt einschließen. Auf dieser soliden Basis können wir leicht unsere Liebe auf die ganze Welt ausdehnen.

Nachspüren

Wann fühlst du dich machtlos oder festgefahren, wenn es um dein Glück geht? Liegen die Ursachen in deiner Kindheit? Was kannst du ändern, um mitfühlend und freudig mit dir selbst und anderen umzugehen? Nach welchem größeren Ziel strebst du?

Hinweis Living the Life You Wish to Live
Stephen und Ondrea Levine, Berater und Meditationslehrer, sprechen in diesem Interview über Sterben und bewusste Lebensführung.

Gerald Blomeyer, 16. August 2023


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White Rabbit by Sir John Tenniel 1865 for the first chapter of Lewis Carroll’s Alice in Wonderland, „Oh dear! Oh dear! I shall be too late!“

 

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