Spirituelles Wachstum erkennen wir an der Art, wie wir Freude und Liebe erleben. Sie beinhalten sowohl die Freiheit als auch die Fülle. Die Liebe macht alles angenehmer.“ – Ken Wilber 

Liebe ist die Sehnsucht nach der Ganzheit und das Streben nach der Ganzheit wird Liebe genannt.“ – Platon

 

Was fehlt uns?

Was ist dieses dumme Gefühl, das an uns nagt? Um diese Leere im Inneren zu überdecken, reisen viele oder kaufen sich etwas Großartiges. Doch wir bleiben unerfüllt, obwohl alle anderen das neue Auto, die hübscheren Begleiter, Häuser, Möbel, exotische Urlaube bewundern. Manche dieser „Löcher“ sind durch eine Trennung, einen Todesfall in der Familie oder durch den Verlust unseres Arbeitsplatzes entstanden. Manchmal sind sie älter, verursacht durch eine fehlende Verbindung zur Familie in der Kindheit, ein Trauma oder eine Verletzung. Die Leere schmerzt und wir versuchen, uns von ihr abzulenken, indem wir neue Leute treffen, Dinge im Haushalt erledigen oder unseren Terminkalender füllen. Wir wollen die Leere, die wir spüren, nicht fühlen. Doch um wirklich glücklich zu sein, ist das wichtig. Um uns vollständig zu erleben, sind wir gefordert, uns dieser Leere im Herzen zu stellen. Weder eine andere Person, egal ob sie uns zuhört oder nicht, noch die schönsten Dinge können die leeren, einsamen Gefühle heilen.

 

Die Wahrheit steht über allem anderen

Nehmen wir uns die Zeit, diesem unbequemen Raum zu begegnen, können wir die Dinge klar sehen und anfangen uns zu heilen. Es erfordert, dass wir erkennen, wer wir sind und was wir wirklich wollen. Vielleicht haben wir einen Partner, den wir als eine Art Schutzschild benutzen, weil wir Angst haben, allein zu sein. Doch das ist ein Kompromiss. Wir brauchen Mut, uns der Leere und dem Schmerz, der Angst und dem Verlust zu stellen. Erst der scharfe Blick auf das, was uns fehlt, was wir zurückgelassen oder ignoriert haben, schafft Klarheit. Wir erlauben uns die Verletzungen zu spüren, sprechen und schreiben darüber. Indem wir diese Lücke anerkennen, können wir sie mit unserer Liebe und unserem Licht füllen. Wir öffnen uns, um die alten Strukturen im Geist zu entwurzeln, damit wir neu, kreativ denken und handeln können. Das erfordert, radikal ehrlich zu uns selbst zu sein. Wir fragen uns: Wovor versteckst du dich? Welche Leere spürst du in deinem Herzen? Wie versuchst du sie zu stopfen? Was macht dir Angst, dass du diesen Teil von dir nicht willkommen heißt?

 

Glückselig

Bekanntes hält uns gefangen. Wir erlauben uns, die innere Stille als unser Potenzial jenseits vom Bekannten, zu erkennen und drücken unser Sein neu und ganzheitlich aus. Stellen wir unsere Gedanken und Ideen über die Wirklichkeit zurück, können wir erblühen. Nehmen wir uns mit einem weiten Bewusstsein wahr, können wir dem Wahren in jedem Ausdruck des Lebens begegnen. Wir sind dann bereit, allein zu stehen im Unbekannten und sind bereit, uns vom Faden der Stille und dem intuitiven Gewahrsein führen lassen. Wir lassen uns auf eine bodenlose Umarmung ein, die im Bewusstsein geboren wird. Als Teil des Ganzen werden wir durch Mitgefühl für uns und andere geheilt. Dann erkennen wir, dass wirkliches Glück entsteht, wenn wir anderen helfen. Das erfüllt uns und damit beginnt sich dieses seltsame, leere Gefühl in Liebe aufzulösen.

 

Gerald Blomeyer, Berlin, Mitte Februar 2023

Image by 愚木混株 Cdd20 from Pixabay

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