Neid ist der Schatten, den der Erfolg wirft.“ – Marilyn Monroe

 „Gemeinsame Freude verbindet, Eifersucht trennt.“ – Jack Kornfield

 „Neid und Eifersucht sind die Schamteile der menschlichen Seele.“ – Friedrich Nietzsche

 
Neid und Eifersucht

Bei der Eifersucht sind typischerweise drei Personen beteiligt. Ich besitze das Begehrte, das mir jemand anderes streitig macht. Als meine Partnerin mit jemand anderem flirtete, stieg starke Eifersucht in mir auf. Meine Beziehung schien bedroht. Ich fühlte mich abgewertet. Inzwischen habe ich gelernt, der Eifersucht einen eigenen Platz in meinem Herzen und Verstand zu geben. Ich kann sie anschauen, willkommen heißen und transformieren. Neid entsteht, wenn wir etwas wollen, was jemand anderes hat. Wir vermissen das, was der andere genießt. Neid konzentriert sich auf Mangel. Das kann auch etwas so Banales sein wie mehr „likes“ in den sozialen Medien. Ist jemand erfolgreicher als wir, nehmen wir das persönlich. Unser Selbstwertgefühl sinkt, wir leiden. Leidvolle Geisteszustände aber beruhen auf der Illusion, dass wir uns autonom und nicht als Teil des Ganzen fühlen.

 
Wertschätzende Freude

Die Kraft zur Bewunderung ist eine Frage des Selbstwertgefühls. Selbstmitgefühl hilft, wenn wir uns unsicher, ängstlich oder verraten fühlen. Wenn wir mit uns und anderen sanft und vergebend umgehen, können wir uns selber vertrauen und selbstbewusst sein. Wertschätzende Freude löst Eifersucht und Neid auf. Sie gibt uns die Kraft, um Herausforderungen, die uns raffiniert erscheinen, aufzulösen. Das hilft uns, mit den uns nahen Menschen verbunden zu bleiben und uns gegenseitig zu unterstützen. Mit Mitgefühl können wir den Erfolg und das Glück anderer sehen und den Ärger im Geist und Körper auflösen. Uns am Glück anderer zu erfreuen, bedeutet unser Herz und unseren Geist zu öffnen, uns mit ihnen verbunden fühlen.

 
Unser Neid währt länger als das Glück derer, die wir beneiden.“ – Heraklit

Brené Brown schätzt Eifersucht nicht als eine Emotion, sondern als eine Reaktion auf Gefühle wie Wut, Traurigkeit und/oder Angst ein. Neid und Eifersucht resultieren aus unterschiedlichen Situationen und führen zu ähnlichen emotionalen Erfahrungen. Sehen wir sie als einen Weg, um unsere Stellung innerhalb unserer Gruppe einzuschätzen, können wir sie willkommen heißen. Dann dürfen sie auftauchen und vergehen, ohne dass wir eingreifen. Wir atmen ein und aus, beobachten die Spannung in der Brust, wie die Herzfrequenz ansteigt, sich die Körperwärme verändert und altbekannte Denkmuster einsetzen. Wenn wir auf die Erfolge anderer neidisch reagieren, erkennen wir, was uns wichtig ist. Das können wir als Ansporn nutzen. Andere Menschen empfinden, was wir fühlen. Sie spüren, ob wir sie ablehnen, ihnen misstrauen oder uns an ihrem Glück und Erfolg mitfreuen. Wenn wir unser Herz öffnen, können wir loslassen und entspannen. Das verbindet uns mit anderen und erlaubt uns, uns als Teil eines Ganzen zu erleben.

 

Gerald Blomeyer, Berlin, 3. Januar 2023

 

Photo by Ehimetalor Akhere Unuabona on Unsplash

 
 
 
 
 
 
 

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