„Was ist die Liebe anderes als die Akzeptanz des anderen, was auch immer er ist.“ – Anaïs Nin
„Je mehr man urteilt, desto weniger liebt man.“ – Honoré de Balzac



Die Liebesbeziehung


Liebe und Bewusstsein sind wie der Ozean. Seine Wellen und Strömungen ebben und fließen ständig. Mal sehen wir die Spitzen, mal tauchen wir in die Tiefe. Manchmal ist die Fahrt ruhig und dann wieder so stürmisch. Wie den Ozean erleben wir die Liebe immer wieder neu. Nehmen wir mit anderen Kontakt auf, spüren wir, dass sie da ist. Es sind nicht nur unsere Augen, die sich treffen, sondern unsere ganze Person ist präsent. Wir verbinden uns mit dem Körper und einem Bewusstsein, das alles durchdringt. Wird ein Baby geboren, erleben wir die Liebe in voller Tiefe. Je weniger wach das Bewusstsein ist, desto eher begegnen wir anderen als physischem Objekt. Die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson schreibt in ihren Buch „LOVE 2.0“, dass die Liebe nur aus flüchtigen Augenblicken positiver Resonanz besteht, die die Menschen miteinander teilen und verstärken. Fredericksons Forschung zeigt, dass unser Körper die Augenblicke positiver Resonanz braucht, wie gutes Essen und körperliche Aktivität. Je mehr dieser Augenblicke wir mit anderen teilen, desto glücklicher, gesünder und weiser fühlen wir uns.

Warum sehnen wir uns nach Nähe?

Die Liebe zieht uns magnetisch an. Anhänglichkeit ist eine Überlebensstrategie. Es ist das erste, was wir lernen. Verliebte Menschen durchdringen sich physisch, emotional und mental. Sie versuchen, sich in jeder Hinsicht in den anderen hineinzuversetzen, wollen alles über sie/ihn wissen und können es nicht ertragen, getrennt zu sein. Es entstehen sowohl Anhaftung als auch eine spirituelle Erfahrung. Die Anziehung schafft Nähe, indem sie das individuelle Bewusstsein tiefer in das kollektive Bewusstsein hineinzieht. So transzendieren wir Raum und Zeit indem wir lieben, egal ob es sich um Freunde, Familie oder Geliebte handelt. Wir erleben den anderen auch als Teil des gemeinsamen Bewusstseins. Wir sind verbunden und dennoch individuell. Wer liebt, erlebt, dass wir bereits eins sind.

Sich der Liebe hingeben

Wir entdecken vom Herzen aus, was für uns wertvoll und wesentlich ist – und nicht vom Verstand. Erst dann können wir uns der Kraft der Liebe hingeben. Wer das ängstliche „Ich“ loslässt, macht Platz für die Liebe, die durch uns und alles andere fließt. Wir erlauben dem Leben, uns mit Freuden zu segnen. Es fällt uns schwer, uns hinzugeben. Unsere Wünsche und Erwartungen halten uns in der Zeit fest. Wir haben Angst, Denken und Kontrolle aufzugeben, und der Macht eines anderen zu erliegen. Das ändert sich, wenn wir uns als Teil des Ganzen sehen, anstatt uns als kleines, getrenntes „Ich“ zu erleben. Wir erkennen, dass die Angst meist aus Gedanken besteht und die Liebe die größte Macht im Universum ist. Wer sich der Liebe hingibt, kann vertrauen und sich von der Angst befreien. Am Montag werden wir Einlassen – der Schlüssel zum Glück üben.  (Apple)

Gerald Blomeyer, Berlin am 23. November 2022

Filmempfehlung Aware

Photo by Silas Baisch on Unsplash

Pin It on Pinterest

Share This