„Erfolgreiche langfristige Beziehungen entstehen durch kleine Worte, kleine Gesten und kleine Taten.“ – John M. Gottman
„Wenn wir uns die Mühe machen, zuzuhören und die andere Seite der Geschichte zu hören, wächst unser Verständnis und unser Schmerz nimmt ab.“ – Thich Nhat Hanh
„Liebe kann bedingungslos sein, Beziehung nicht.“ – Vivian Dittmar
Beziehungen brauchen Vertrauen. Das erfordert Zeit, Mühe und, dass wir Mitgefühl und Empathie zeigen. Ohne Vertrauen können wir uns weder auf andere verlassen, noch uns auf sie einlassen. Angespannte Beziehungen hingegen belasten uns sehr. In einer Studie der US-Psychologen Dr. John Gottman und seiner Frau Julie wurden 3000 Paare befragt, was zum Scheitern einer Beziehung führt. Verachtung, Kritik, Schuldzuweisungen und nicht zu kommunizieren waren die Hauptursachen.
Respekt
Eine gesunde Beziehung braucht Augenhöhe und Respekt. Daraus entsteht gegenseitige Rücksichtnahme und ein offenes Ohr für den anderen. So entsteht die Solidarität, nach dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Wenn wir uns aber nicht gesehen und nicht gehört fühlen, fragen wir uns, ob wir gehen oder bleiben sollen. Laut den Wissenschaftlern ist die häufigste Ursache für eine Scheidung, wenn Bitterkeit in Verachtung umschlägt. Der Verlust vom gegenseitigen Respekt nervt. Unser Ego wächst. Spitze Bemerkungen belasten die Beziehung weiter. Ohne Respekt wird der Umgang miteinander schwierig.
Belastete Beziehung
Niemand mag Beziehungen, die uns wütend machen oder einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Wer am Verhalten des Partners ständig rumnörgelt, entfremdet sein Gegenüber. Besonders das ständige „Du bist schlecht, du machst es falsch“, stößt den Partner vor den Kopf und lässt eine Beziehung sauer werden. Wer dem Partner ständig die Schuld zuweist, setzt sich nicht mit den eigenen Fehlern auseinander. Wir sind dann aufgefordert, die Ursache für die Spannungen anzuschauen. Was hat zu diesen negativen Interaktionen geführt? Warum tritt diese Negativität auf? Kann Groll oder sauer sein vermieden werden? Wo bleibt der Humor? Jede Interaktionen wirkt auf unsere Gefühle und auf unsere künftigen Begegnungen. Um sowohl unseren Anteil und die Beziehungsmuster des Partners anzuschauen, sollten wir eine gesunde Atmosphäre schaffen, in der beide ihren Schmerz und ihre Wut ausdrücken können. Das ist nicht einfach, weil wir auch von außen durch Überarbeitung und andere Situationen gestresst sind. Wer diesen Stress los wird, hat mehr Kraft für andere Beziehungen. Trotz aller Bemühungen kann eine Beziehung dennoch so unter Druck und Spannung leiden, dass sie auseinander geht. Es kann klüger sein, eine belastete Beziehung zu verlassen, bevor wir Schaden nehmen.
Neues erleben
In längeren Beziehung kann das, was uns anfangs am anderen begeistert hat, selbstverständlich werden. Gewohnheiten schaffen Routinen und wenn wir immer gleich handeln, flacht die Beziehung ab. Abwechslung und neue Aktivitäten können hingegen den Geist neu beleben. Negative Interaktionen entstehen auch aus dem Bedürfnis, die Kontrolle zu behalten. Wer die Kontrolle hat, fühlt sich stärker. Doch es kann auch dazu führen, dass wir herablassend oder hochmütig wirken. Indem wir etwas von der Kontrolle abgeben, können wir dem Partner zeigen, dass wir uns um ihn/sie sorgen. Beziehungen beruhen auf Gemeinsamkeiten, die immer wieder Neues brauchen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns um uns selbst kümmern müssen. Wenn unsere Grenzen verletzt werden, sollten wir dem Partner das klar und deutlich mitteilen. Grenzen durchzusetzen, bedeutet, dass wir uns in der Beziehung wohler fühlen. Und vielleicht braucht der Partner ein wenig Freiraum. Wenn unsere belastete Beziehung diese Phase des Streits durchlaufen hat, wachsen wir persönlich. Anstatt uns zu verkriechen, haben wir gelernt, solche Situationen auch in Zukunft besser bewältigen zu können.
Wertschätzung
Jede Beziehung wird gestärkt, indem wir den Partner wertschätzen. Wir wissen, dass wir gemeint sind. Indem unser Herz öffnen, können wir die Illusion der Trennung überwinden. Auf dieser Ebene können wir von Herz zu Herz kommunizieren. Das schafft Frieden. Die Kommunikation ist die Grundlage, um langfristig in einer Beziehung glücklich zu sein. Da Schwierigkeiten uns belasten, müssen wir lernen, mit ihnen achtsam umzugehen. Es gilt die alte Weisheit: Nur wer sich selbst wertschätzt, kann andere wertschätzen. Am Montag, werden wir eine Meditation zum Umgang mit Konflikten üben. Einen Podcast habe ich noch nicht dazu aufgenommen. Ich empfehle dieses anzuhören Einlassen auf die Liebe – eine Kontemplation
Gerald Blomeyer, Berlin, 27. Juli 2022
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