Wir bestimmen den Weg immer wieder neu

 

„Wichtig ist, dass man nie aufhört zu fragen.“ – Albert Einstein

„Intelligenz ist die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen.“ – Stephen Hawking

„Risiko ist ein zentraler Bestandteil des kreativen Prozesses. Der Versuch, es auszuschalten, kann den Geist der Freiheit töten, der echte Innovation ausmacht.“ – Daniel Lamarre, Balancing Acts

In den vergangenen Jahren haben wir uns alle verändert. Wir kaufen anders ein, schauen anders fern und kommunizieren anders. Täglich werden neue Trends und Wachstumschancen sichtbar. Auch die Art, wie wir arbeiten, ist flexibler und kooperativer geworden. Wer „agil“ arbeitet, reagiert auf Veränderungen anstatt Pläne zu verfolgen. Auch große Konzerne haben ihre hierarchische Struktur angepasst. Michael Clementi, der bei Unilever für Personal zuständig ist, fasst zusammen: „Weil uns schnell zu handeln wichtig ist, haben wir eine Kultur geschaffen, in der wir experimentieren, Risiken eingehen und lernen, die Dauer von Zyklen zu verringern. Die Teams haben mehr Verantwortung und arbeiten engagierter.“ So entstand ein Handdesinfektionsmittel in sieben Variationen zu Beginn der Pandemie in nur sechs Wochen, das binnen eines Tages ausverkauft wurde.

Das Ende von „das haben wir schon immer so gemacht“

Im 21. Jahrhundert geht es darum, sich an veränderte Umstände anzupassen und sich zu behaupten. Vor zehn Jahren befragte IBM 1.541 Führungskräfte aus aller Welt zur wichtigsten Führungseigenschaft. Die Studie war eindeutig: Kreativität ist die wichtigste Kompetenz. Dem stimmt Daniel Lamarre, Ex-Chef von Cirque du Soleil, auch heute zu: „Wenn wir der Kreativität keine Priorität einräumen – die Wörterbuchdefinition von ‚etwas Neues schaffen oder ins Leben rufen‘ -, verschwenden wir unsere Zeit. Kein Unternehmen hat es verdient zu existieren, wenn es nicht ständig neue Wege entdeckt, um das Leben seiner Kunden zu verbessern. Ohne Kreativität gibt es kein Geschäft.“

Wandel ist unvermeidlich und Kreativität ist der Weg, der aus der Krise führt. Doch dazu müssen wir bereit sein, unsere Vorstellung von Sicherheit zu revidieren, um auf Unvorhergesehenes oder Rückschläge anders reagieren zu können. Alle Mitarbeiter/innen, die Veränderungen willkommen heißen, helfen dem Unternehmen, auch künftig relevant zu bleiben. Gehört die „Karriereleiter“ damit der Vergangenheit an? Sarah Ellis und Helen Tupper glauben ja. Sie schlagen in ihrem Buch und TED Talk ein radikales Umdenken für alle vor, die sich durch die Enge der gradlinigen Karriereleiter eingeschränkt fühlen: The Squiggly Career, die verknäulte Karriere. Das Leben besteht aus Trittsteinen. Auf jedem Stein haben wir die Wahl, unsere Richtung zu ändern.

Veränderung bedeutet Handeln

Wer häufig und fließend zwischen den Rollen wechseln will, braucht eine flexible Einstellung. Kreativ zu sein, bedeutet auch, sich anzupassen. Anstatt übliche Qualifikationen von Bewerbern zu prüfen, schlägt die US-Zeitschrift FastCompany deshalb vor, deren Offenheit zu testen. Es sei wichtiger zu erfahren, was sie gemacht haben, um belastbar und erfinderisch zu sein, und ob sie unter Druck ruhig bleiben. Die persönlichen Erfahrungen sollten zeigen, wie sie Konflikte bewältigen und andere motivieren, denn Teamarbeit, Problemlösung und Zuverlässigkeit sind entscheidend. Es geht um unsere Einstellung. Erst wenn wir bereit sind, Altes loszulassen, können wir uns auf neue Situationen einlassen, uns ausprobieren und bereit sein, Fehler zu machen. Das erfordert Selbstsicherheit, auch um die Angst vor Scham oder den Erfolgsdruck abzubauen. Wir werden am Montag die Meditation Klarheit durch Loslassen üben, um uns auf das unbegrenztes Potential des Bewusstseins, die Quelle unserer Intuition und Kreativität, einzulassen.

Gerald Blomeyer, Berlin, Mitte Januar 2022

PS
“Whatever can happen at any time can happen today.” ― Seneca, On the Shortness of Life 

Foto (c) Jonathan J. Castellon on Unsplash

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