Perfektionismus ist die Stimme des Unterdrückers.“ – Anne Lamott, US-amerikanische Schriftstellerin
Für mich sind Neugier und Präsenz die Lösung für die Angst. Ich kann nicht gleichzeitig ängstlich und neugierig sein.“ – Mary Karr, US-amerikanische Schriftstellerin
Es dauert sehr lange, jung zu werden.“ — Pablo Picasso

Unser Leben gelingt, wenn wir kreativ sind, in unsicheren Zeit umso mehr. Kreativ zu sein, bedeutet unseren inneren Gefühlston zu hören. Das hängt nicht von unserem Verstand, sondern von unserer natürlichen Freude an der Welt ab. Fühlen wir uns weit und offen, können wir spontan und mühelos handeln. Eine freudige Stimmung ist friedlich, mitfühlend und kraftvoll. Angst und Stress hingegen engen uns ein. Um zu entkommen, wollen wir mit unserem Willen bestimmte Ergebnisse erzwingen. Wir versuchen zu kontrollieren und verhindern so, dass Ergebnisse spontan entstehen. Was tun? Um Ängste loszulassen, vergessen wir erst einmal das Ziel, auf das wir uns konzentrieren. Wir erlauben uns, Spaß an dem zu haben, was wir tun, ohne etwas zu erwarten.

Achtsamkeit fördert die Kreativität

Achtsamkeit ermöglicht uns zu sehen, was in uns los ist. Das unterstützt und stärkt kreatives Denken. Doch es ist das bewusste Tagträumen, das im Gegensatz zum spontanen Umherschweifen der Gedanken, kreatives Lernen ermöglicht. Wir brauchen sowohl einen klaren als auch einen optimistischen Geist, eine Art positive Illusion.

Bei meinen Podcasts und Wochentexten frage ich nicht, wer mein Publikum ist. Mir ist die Freude des Entdeckens wichtig und zu sehen, wohin die Reise mich führt. Das Nicht-Vorhersehbare reizt mich, und nicht das, was ich schon kenne. Wenn ich etwas Unerwartetes entdecke, wenn mir ein Licht aufgeht, bin ich begeistert. Zu schreiben ist, wie in meinen Gedanken zu schürfen, um immer wieder neue, tiefere Schicht freizulegen. Ich bin gespannt, was als nächstes in dieser spannenden Welt passiert. Meine Neugierde treibt mich an. Bevor ich meine Texte veröffentliche, zeige ich sie einem Freund, der sie daraufhin durchliest, ob sie verständlich sind. Das positive Feedback auf Insight Timer und in den Workshops erstaunt und erfreut mich jedesmal.

Den inneren Kritiker auflösen

Ich habe gelernt, meine Selbstzweifel, den eingebildeten Wettbewerb mit anderen und die Angst vor dem Versagen umzuprogrammieren. Heute kann ich meine innere Stimme annehmen, Selbstkritik in Selbstreflexion umwandeln. Dem inneren Kritiker kann ich mit Freundlichkeit begegnen, um mit freudigem Vertrauen etwas Neues zu schaffen. Es waren nicht äußere Faktoren, die mich behinderten, sondern meine Einstellung. Um offen zu werden für Neues, habe ich sowohl an meinem inneren Kind als auch am inneren Kritiker gearbeitet.

Wer bei sich Glaubenssätze wie „Das klappt nie!“ oder „Das lohnt sich nicht!“ entdeckt, kann beginnen, diese Blockade aufzulösen. Wir lassen in der weiten Stille des Bewusstseins ein solches Hindernis aufsteigen und erkennen dabei, was unseren kreativen Fluss blockiert. Indem wir üben, die Blockaden aufzulösen, entdecken wir, dass wir selbst der unendliche Raum sind, in dem alles geschieht. Wenn wir den Frieden spüren, können wir eine Welt voller positiver Alternativen erkennen. Wer bewusst loslässt, kann sich innerlich und äußerlich frei fühlen.

Liebe kann spontan entstehen, wenn wir uns nicht ärgern. Anstatt uns unzulänglich zu fühlen, erleben wir uns als vollständig. Wer sich freut, staunt zuerst und ist dann dankbar, die Quelle seiner Kreativität zu berühren. Positive Gedanken brauchen Raum, um gelebt zu werden. Wer sich von ganzem Herzen freut, gibt sich den Raum, Neues zu entdecken. Wer die Wolken im Geist auflöst, erlebt den klaren, weiten Himmel. Das ist die Quelle unserer natürlichen Kreativität, die uns erlaubt, spontan und freudig zu handeln. Am Montag werden wir in der Meditation Raum schaffen, indem wir unseren inneren Kritiker zähmen.

Gerald Blomeyer, Berlin am 22.12.2021

Photo by Mathilde Langevin on Unsplash

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