„Unser ganzes Leben ist eine Antwort auf die Frage: Wie kann ich Glück erlangen?“
– Dalai Lama

„Glück wird noch strahlender durch Freundschaft.“ – Marcus Tullius Cicero

„Freude an der Freude und Leid am Leid des Anderen, das sind die besten Führer der Menschen.“ – Albert Einstein


Wir können Glück entdecken. Diese angeborene Freude ist bedingungslos und kann nicht erschöpft werden. Sie ist immer in uns. Und sie wird größer und ansteckender, je mehr wir unser Bewusstsein erweitern. Indem wir sie erkennen, beginnen wir, unser konventionelles Verständnis von Glück und Unzufriedenheit abzulegen. Diese angeborene Freude verändert unsere Weltsicht. Wir verdrängen nicht mehr unangenehme Gefühle, denn wer sie ablehnt, hält in Wirklichkeit daran fest. Wir geben allen Gefühlen und Emotionen im Körper Raum und begegnen ihnen, so wie sie sind, ohne sie ändern zu wollen.

Wenn die Schokolade alle ist

Wir suchen unser Glück meist in Dingen und Erlebnissen. Wenn unsere Freude vom ständigen Konsumieren abhängt, ist sie flüchtig. Wenn sie vorbei ist, fühlen wir uns leer und von anderen getrennt. Der tibetische Lama Thubten Yeshe liebte Schokolade. Er nutzte sie als Metapher, um die Natur unserer Zwänge zu beschreiben. Er fragte, wie wir auch dann glücklich sein können, wenn die „Schokolade alle ist“. Erst wenn wir los lassen, können wir das unzerstörbare Glück entdecken, das uns schon immer da war. Diese angeborene Freude ist allgegenwärtig und bedingungslos. Durch einen Perspektivwechsel können wir unseren inneren Reichtum spüren und das Gefühl des Mangels überwinden. Wenn wir uns aber mit anderen vergleichen oder sie beneiden, fühlen wir uns allein und unvollständig. Urteilende Gedanken machen den Geist starr. Wer glaubt zu wissen, was richtig ist, kann sich nicht mitfreuen.

Sich zu freuen ist eine innere Bewegung, die unser Leben von innen heraus steuert. Indem wir sie üben, entwickelt sie sich und wir strahlen Glück und Mitgefühl aus. Das wird auch in unserer Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit im Alltag sichtbar. Wir entdecken die Freude, indem wir unsere Gefühle wahrnehmen. Sich zufrieden zu fühlen, als wäre man ohne Grund glücklich, wirkt heilsam. Auch wenn sich äußerlich nichts ändert, kann im Laufe der Zeit ein Gefühl tiefer innerer Zufriedenheit entstehen. Buddha empfahl deshalb in der Annapanasati Sutra, bei der Meditation den Geist mit positiven Gefühlen vorzubereiten: „Ich empfinde Freude. Ich empfinde Glück.“

Mitfreude

Muditā (Mitfreude, Anerkennung) ist ein zentraler Begriff der buddhistischen Geistesschulung. Wir freuen uns über das Wohlbefinden anderer und wünschen, dass sie es nicht verlieren. Der vietnamesische Zen-Meister Thich Nhat Hanh schreibt in seinem Buch Teachings on Love: „Mudita bezeichnet eine Freude, die von Frieden und Zufriedenheit erfüllt ist. Wir freuen uns, wenn andere glücklich sind genauso, wie wir uns über unser eigenes Wohlbefinden freuen. Freude für einen anderen Menschen zu empfinden, setzt die Freude für uns selbst voraus.“ Wir erkennen, dass die Freude, die in uns wohnt, auch in jedem anderen fühlenden Wesen vorhanden ist. Wenn wir uns selbst wertschätzen, können wir auch andere wertschätzen. Und umgekehrt. Das nährt unser Mitgefühl, was wiederum unsere Freude nährt.

Glücklich zu sein bedeutet, sich zu öffnen und anzunehmen. Glück ist mit unserem Selbstwert verbunden. Mudita wertet nicht. Wir akzeptieren, dass andere ihr Leben anders leben als wir. Andere dürfen sich an Dingen erfreuen, die wir nicht mögen. Glück steckt an, es ist unwiderstehlich. Wenn Menschen sich freuen, laden sie uns ein, an ihrem Glück teilzuhaben.

Was geschieht, wenn wir unsere innere Freude in äußere Energie umwandeln? Vielleicht spüren wir, wie unsere Augen strahlen. Wir können immer ein sanftes Lächeln weitergeben und merken, wie Glück sich ausdehnt und uns mit allem verbindet, was uns umgibt.

 

Gerald Blomeyer, Berlin, 6. August 2020

 

Wir werden am Montag, 9. August 2021, mit „Einlassen – der Schlüssel zum Glück“ starten.
Montag-Meditation jeweils 19 bis 20 Uhr — auf Spendenbasis
Yoga Nidra / Gewahrsein im Liegen, Achtsamkeit und Mitgefühl
Zoom-Meeting ID: 717 8815 3202, Password: 7KKN5K
https://us02web.zoom.us/j/71788153202?pwd=U0dSNTYreGJSZWErSG13cmZ2dXFDdz09

Foto (c) Holger Hertling

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