„Das Glück ist verfügbar. Bitte bediene dich.“ – Thich Nhat Hanh
„Ohne Karma zu verstehen, werden wir nicht begreifen, wo wir persönliche Verantwortung haben und wie wir sie übernehmen können.“ – Joseph Goldstein
„Jeder ist seines Glückes Schmied.“ – Redensart
Von allen buddhistischen Konzepten, sagt der Dalai Lama, ist Karma das schwierigste. Jedes mal, wenn wir mit dem Körper, der Sprache und dem Geist handeln, ist das Karma. Jede absichtliche Handlung pflanzt einen Samen in unseren Geist. Man kann es als Ursache und Wirkung beschreiben: Unser vergangenes Karma spiegelt sich im Zustand unseres jetzigen Lebens. Unser künftiges Karma spiegelt sich in unserem aktuellen Denken. Wir sind in jedem Augenblick frei zu wählen, ob wir die „Samen“ für unser zukünftiges Glück oder Leiden pflanzen wollen. Aggression erzeugt Leiden für uns und andere, Liebe hingegen erzeugt Glück.
„Karma“ bedeutet im Sanskrit „Handlung“
Egal, was wir tun, es hat immer Folgen. Manche davon können wir kommen sehen, andere nicht. Früher oder später, in diesem oder in zukünftigen Leben, gehen diese Samen auf. Indem wir erkennen, dass wir selber von Augenblick zu Augenblick unsere Lebenssituation erschaffen, können wir dafür Verantwortung übernehmen. Unser Glück beruht darauf, dies zu erkennen. Wenn wir uns an das erinnern, was wir getan haben, kann die Erinnerung unser Leben beeinflussen.
Karma ist also kein Schicksal, sondern die Folge unserer Handlungen und Gedanken. Damit beginnen wir zu verstehen, dass alles miteinander verbunden ist, oder wie Buddhisten sagen: Alles entsteht abhängig voneinander. Das erlaubt uns, uns selber zu heilen und unsere Lebensumstände, Situationen und Beziehungen auszugleichen. Wir brauchen uns weder schuldig zu fühlen noch unser Herz zu schließen, wenn etwas schief geht. Im Gegenteil. Die Idee des Karmas ist, dass diese Herausforderungen auch Chancen sind, um unser Herz zu öffnen. Die amerikanische Nonne Pema Chödrön erklärt: „Ich erkenne, dass das, was auch immer mir passiert, mein Karma ist, das reift. Es ist eine Gelegenheit, damit umzugehen, es zu transformieren. Diese Samen gehen nie wieder auf, wenn ich mit dem arbeite, was mir jetzt passiert.“
What Goes Around Comes Around – „Was der Mensch sät, das wird er ernten“.
Im Buddhismus gibt es keinen Schöpfergott, der das Universum lenkt, der belohnt oder bestraft. Indem wir handeln, schaffen wir selbst Ursache und Ergebnis. Dieser Vorgang findet im Geistesstrom jedes Wesens statt. Wenn wir dieses Prinzip nutzen, können wir Glück erfahren und Schmerzen vermeiden. Der Geist richtet sich immer nach unserer Intention. Alles hängt also von der Absicht ab, mit der wir handeln. Wenn wir z.B. jemandem mit einem offenen Herzen helfen, hinterlässt dies eine Spur in unserem Geistesstrom, und schafft die Voraussetzung, dass auch uns geholfen wird.
Wenn wir Schwierigkeiten im Leben haben, können wir darüber nachdenken, was wir getan haben, um sie zu erschaffen. Das ermutigt uns, achtsam zu sein und uns das bewusst zu machen, was wir denken, sagen und tun. Dann können wir unser Verhalten ändern. Vieles, was wir in diesem Leben erfahren, sind die Ergebnisse von Handlungen in früheren Leben.
Ein Stück vom Kuchen teilen
Unser Leben ist ein fortlaufender Prozess der Veränderung und Bewegung. Wir lernen achtsam wahrzunehmen, was im Augenblick geschieht. Dann können wir wählen. Sehen wir keine Optionen, fühlen wir uns als Opfer. Doch wir können unser Karma beeinflussen, indem wir großzügig und wertschätzend handeln. Wir haben nur die Kontrolle über unser Handeln jetzt, aber niemals über die Ergebnisse in der Zukunft.
Am Montag mache wir auch eine Meditation zur Intention.
Montag-Meditation jeweils 19 Uhr
Yoga Nidra / Gewahrsein im Liegen, Achtsamkeit und Mitgefühl
auf Spendenbasis
Zoom-Meeting ID: 717 8815 3202, Password: 7KKN5K
https://us02web.zoom.us/j/71788153202?pwd=U0dSNTYreGJSZWErSG13cmZ2dXFDdz09
Gerald Blomeyer, Berlin 9. Juli 2021
Bild: Karma ist komplexer als der Dominoeffekt