„Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen. Das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.“ – J.F. Kennedy
 
„Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ – J. W. von Goethe
 
Um unseren Geist zu meistern, müssen wir ihn kennen und uns mit ihm anfreunden. Das Mind Training bietet Denkweisen, die uns stärken, das Leiden verringern und die Liebe fördern. Der Kern davon ist, wie wir mit Schwierigkeiten umgehen. Schwierige Menschen und Situationen fordern unser Ego heraus. Wir können sie als Hindernis sehen oder als Chance nutzen, um unser Herz zu öffnen und weiter zu wachsen. Es gilt gewohnte, negative Reaktionen, die uns unglücklich machen, zu erkennen und transformieren. Dazu brauchen wir ein stabiles Selbstwertgefühl.
 
Wie jemand eine schwierige Situation erlebt, wird von der Sicht der Dinge bestimmt. Mit einer neuen Perspektive verändert sich die Art, wie wir sie interpretieren und mit ihr umgehen können. Oft werden so auch Freiräume, ungelebte Träume und Talente sichtbar. In den letzten Monaten des Lebens meiner Frau Eva Etta half mir Mind Training, den täglichen Herausforderungen zu begegnen. Jeden Abend habe ich eine Email an Freunde und Bekannte geschrieben, indem ich die vielen schwierigen Situationen beschrieben und neu gedeutet habe (reframing). Ich war tief dankbar, dass ich meine Liebe leben durfte, und für Unterstützung der Ärzte, Krankenschwester und Pfleger.
Auch auf meinen Spaziergängen im Schlosspark Charlottenburg habe ich immer wieder die Geschichten meiner Begleiter gehört, dass sie in ihrer Firma oder der Beziehung nicht gesehen und nicht gehört wurden. Wie ändern wir das?

Um positive Ziele im Leben zu erreichen, brauchen wir einen ruhigen, klaren Geist, Tatkraft und Weisheit. Das befähigt uns, Problemen wohlwollend zu begegnen und zu lösen. Die größte Herausforderung ist es zu lernen, dem Leben zu vertrauen und die verborgenen Qualitäten des Scheiterns zu entdecken. Unsere Einstellungen werden optimistischer, wenn wir die transformative Kraft des Leidens schätzen lernen und unser Herz nicht aus Bitterkeit schließen. Dann können wir erkennen, dass hinter unserer Wut meist Angst und Schmerz steckt. Indem wir es wagen, verletzlicher darüber zu sprechen, können wir unser Herz öffnen. Erst dann können wir wieder großzügig und geduldig sein und ethisch handeln.
 
Selbstbewusstsein
 
Eigenschaften wie Begierde, Eifersucht, Aggression oder Arroganz schließen unser Herz. Um mit einem offenen Geist den eigenen Weg zu gehen, brauchen wir Vertrauen und Zuversicht. Wir können anderen nicht geben, was wir nicht haben. Wenn wir innerlich keine Ruhe haben, wie wollen wir sie dann außen verbreiten? Deshalb beginnen wir damit, uns mit uns selbst anzufreunden und unsere eigenen Fähigkeiten anzuerkennen. Selbstvertrauen ist der Schlüssel, um Hindernissen zu begegnen und sie zu überwinden. Selbstvertrauen ist auch wesentlich, um andere zu begeistern. Wenn wir nicht an uns selber glauben, wer soll es dann tun?
 
Es geht um den Geist
 
Im Buddhismus wird geringes Selbstwertgefühl, d.h. „Ich kann das nicht, aber andere können es“, als eine Art von Faulheit angesehen. Wenn wir uns in Selbstmitleid verlieren, brauchen wir nicht anzufangen. Unser Geist sucht gerne nach Fehlern bei anderen, den Eltern, Partner, Nachbarn, der Regierung. Wenn wir jemand anders verantwortlich machen, entstehen starke Emotionen wie Ärger und Gier. Wir sind aber nicht deren Sklaven sondern können sie transformieren. Nicht das, was uns passiert, ist entscheidend, sondern wie wir damit umgehen. Es gibt immer Hindernisse, weil sich alles ständig ändert. Wir können wählen, ob wir etwas als Problem oder als Chance sehen. Wir müssen unseren eigenen Geist kennen, zähmen und unter Kontrolle behalten. Dann können wir für uns selber sorgen und glücklich sein. Verantwortung zu übernehmen ist Selbst-Mitgefühl.
 
Wenn wir die Natur des Geistes zu erkennen, sehen wir Eigenschaften wie Fürsorge, Liebe und Mitgefühl. In der Meditation am Montag werden Meditationen zu Vertrauen, Liebe und Mitgefühl üben.

Gerald Blomeyer, Berlin, 26. Juni 2021

Bild: Zwei Gesichter, eine Vase (c) John Smithson 2007, Wikipedia
Die Rubin-Vase ist eine berühmte Reihe von mehrdeutigen bzw. sich umkehrenden zweidimensionalen Formen, die um 1915 von dem dänischen Psychologen Edgar Rubin entwickelt wurden.

Montag-Meditation jeweils 19 Uhr
Yoga Nidra / Gewahrsein im Liegen, Achtsamkeit und Mitgefühl
Zoom-Meeting ID: 717 8815 3202, Password: 7KKN5K
https://us02web.zoom.us/j/71788153202?pwd=U0dSNTYreGJSZWErSG13cmZ2dXFDdz09

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