„Tatsächlich ist genau jetzt der richtige Moment zum Entspannen.“ – Thich Nhat Hanh, Einfach entspannen

„Es ist immer eine gute Idee, etwas Entspannendes zu tun, bevor man eine wichtige Entscheidung in seinem Leben trifft.“ – Paulo Coelho

Wir geben dem Inhalt unserer Gedanken große Bedeutung und identifizieren uns damit. Auch unser Immunsystem reagiert auf negative und positive Gedanken. Stress schwächt es, Entspannung stärkt es. Körper und Geist interagieren miteinander. Der Körper reagiert auf Stress mit Muskelanspannung. Wenn wir unbewusst unsere Schultern hochziehen, erzeugt das eine Spannung, die sich im Geist manifestiert. Indem wir den Geist frei von vorgefassten Ideen anschauen, können wir uns tief entspannen.

In der Meditation beobachten wir die vorbeifließenden Gedanken, ohne uns von ihnen mitreißen zu lassen. Sie kommen und gehen. Sie sind weder „ich“ noch „mein“. Sie sind einfach nur Gedanken. Wir beobachten sie, ohne sie zu beurteilen oder zu interpretieren.

Der Körper spiegelt den Geist wider

Tief zu entspannen, ist eine Praxis des Ausruhens. Wir ruhen, indem wir achtsam das Ein- und Ausatmen in Körper und Geist erleben. Wir sind kein externer Beobachter. Wir werden eins mit dem Atem und erleben so den Körper. Wenn unser Atem ruhig und friedlich geworden ist, wird auch der Körper ruhig und friedlich. Wir beobachten und erleben ohne Druck, ohne etwas zu bewerten. Wenn wir achtsam und still sind, ändert sich alles, die Gefühle und Empfindungen, der Körper und der Geist. Das entspannt uns tief. Wenn Körper und Geist als Einheit zusammen arbeiten, sind wir vollständig im Augenblick präsent. Wir erleben die Essenz der Achtsamkeit, das Wunder, einfach so zu sein wie wir sind.

Aus buddhistischer Sicht gibt es keinen Körper, sondern nur eine Vielzahl momentaner geistiger Ereignisse, die in Kontinuität stehen. Wenn unsere linke Hand weh tut, ist dies ein geistiges Ereignis, das im Bewusstsein erzeugt wird. Alle Sinneswahrnehmungen sind geistige Ereignisse. Sie entstehen, wenn das Bewusstsein durch ein Sinnesorgan aktiviert wird. Das Einzige, was wir bezeugen können, ist die Erfahrung selbst.

Tief zu entspannen, bedeutet zu vertrauen

Etwas anzunehmen, bedeutet, dass wir aufhören dagegen anzukämpfen. Wenn wir etwas akzeptieren, sind wir frei zu entscheiden, wie wir mit der Situation umgehen wollen. Indem wir anschauen, dass etwas Unangenehmes passiert ist, begegnen wir der Situation. Das ist der erste Schritt zur Bewältigung. Es braucht Mut sich einzugestehen, dass die Welt sich nicht um uns dreht.

Im Yoga Nidra ist unser Geist zwischen Wachen und Schlafen, der Körper ist tief entspannt, während der Geist bewusst und klar bleibt. Es ist ein hypnagoger Zustand, wie kurz vor dem Einschlafen. Wir lösen unser Konzept vom Ich auf und erfahren unsere essentielle Natur. Dieses freudige „Sein“ ist immer präsent, selbst inmitten größter Herausforderungen. Wir erkennen uns selbst, nicht intellektuell, sondern als eine verkörperte und jeden Moment aktuelle Erfahrung. Wenn wir diesen Eindrücken erlauben, frei im Bewusstsein zu schweben, tauchen sie auf und verblassen wieder.

Am Montag, den 7. Juni, werden wir zur Einstimmung auf das Yoga Nidra eine Meditation im Liegen vom Thich Nhat Hanh machen.
Achtung: Am Montag, 14. Juni 2021, fällt die Meditation aus.

Montag-Meditation jeweils 19 Uhr
Yoga Nidra / Gewahrsein im Liegen, Achtsamkeit und Mitgefühl
Zoom-Meeting ID: 717 8815 3202, Password: 7KKN5K
https://us02web.zoom.us/j/71788153202?pwd=U0dSNTYreGJSZWErSG13cmZ2dXFDdz09

Gerald Blomeyer, Berlin 6. Juni 2021

Bild: Teacup Myriams-Fotos auf Pixabay

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