„Damit die Dinge sich uns offenbaren können, müssen wir bereit sein, unsere Ansichten über sie aufzugeben.“ – Thich Nhat Hanh
„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.” – Antoine de Saint Exupery, Der kleine Prinz
„Ein guter Zuhörer ermöglicht der Person, der er zuhört, sich selbst zu hören.“ – Chris Zydel
Wir hören die Worte und spüren die Gefühle des anderen. Wir wertschätzen ihn und bemühen uns vom Herzen zuzuhören. Dazu werden wir uns bewusst , wie wir emotional reagieren, Botschaften deuten, schnell antworten wollen. Wir kennen all die Glaubenssätze, mit denen wir uns schützen.
Tiefes Zuhören bedeutet, in Resonanz zu gehen mit dem anderen. Dabei spiegelt sich die Beziehung zu uns in den Beziehungen zu den anderen. Wenn wir uns selber nicht authentisch wahrnehmen, können wir das auch bei anderen nicht. Wer sich selber wertschätzt, kann auch andere wertschätzen. Wenn wir uns weiter einlassen und intimer im Herzen verweilen, entdecken wir, dass wir das Gewahrsein sind, das mit allem verbunden ist.
Doch wir halten an alten Mustern fest und schließen unser Herz, um unsere Angst vor Schmerz zu vermeiden. Der natürliche Zustand eines gesunden Herzens ist kreativ, liebevoll und offen. Wenn unser Herz weit ist, können die Konzepte und Bewertungen aufsteigen und durch uns hindurchgehen. Indem wir Urteile wie „Du kannst das sowieso nicht“ nur wahrnehmen, machen wir uns frei. Wir erkennen, beobachten und geben den Gedanken Raum. Beim Entspannen öffnet sich unser Herz. Dann können wir uns selber wertschätzen, lieben und begeistert sein. Wenn wir mit unserem ganzen Wesen zuhören, wird alles zur Meditation. Wir brauchen nur unsere Herzen darauf einzustimmen. Das ist wahre „Selbstakzeptanz“.
Am Montag werden wir eine Meditation zu unserem inneren Kritiker üben. Er verurteilt alles pauschal, macht alles zum persönlichen Fehler oder Versagen. Indem wir die Perspektive ins weite Bewusstsein wechseln, berührt es uns nicht, verurteilt zu werden. Anstatt die Welt voller Fehler und Missstände zu sehen, können wir sie wertschätzen und uns mit allem verbunden fühlen.
Gerald Blomeyer, Berlin, 18.04.2021