Bilanz 2020 und Ausblick auf das, was wir in 2021 wollen
„Wie die Ufer eines Flusses sorgen unsere Absichten dafür, dass wir in die richtige Richtung fließen… Wenn wir unserer Absichten klar sind, sagen wir, was wir meinen, und meinen, was wir sagen. Auf diese Weise leben wir authentisch in jedem Augenblick unseres Lebens.“
– Richard Miller, iRest
Manche sprechen vom Beginn des Zeitalter des Wassermanns. Das ist mit kollektivem Wohlbefinden, logisches Denken und innovatives Wachstum verbunden. Es soll neue Entwicklungen in Technologie, Medizin und Ideen begünstigen. Hierarchien sollen von horizontalen Netzwerken abgelöst werden. Es geht darum, wir uns als ganze Person akzeptieren, und erkennen, dass das Wissen und die Weisheit in uns sind.
In unserer Vorstellungskraft können wir eine Idee frei wählen. Mit einer Absicht beginnen wir sie umzusetzen. Mit ihr können wir entscheiden, ob und wie wir handeln wollen. Intentionen sind die Quelle unseres Glücks. Sie sind die schöpferische Kraft, mit der wir unsere Bedürfnisse erfüllen, sei es nach Geld, Beziehungen, spirituellem Erwachen oder Liebe. Wir steuern unseren Geist mit Absichten und Gefühlen. Der schöpferische Prozess endet im Willen zu handeln. Jede Idee, die gefühlt wird – sei sie gut, schlecht oder gleichgültig – verlangt ausgedrückt zu werden.
Intentionen fühlen
Intentionen kommen von Herzen, sie sind intuitiv und entfalten sich mit der Zeit. In ihnen begegnen wir uns selbst, um Fokus, Motivation, Entschlossenheit, Geduld und Ausdauer auszurichten – in Beziehungen, bei der Arbeit oder in der Meditation. Sie helfen uns, eine Meditationspraxis zu entwickeln, aufrecht zu erhalten und zu vertiefen. Es geht darum, diejenigen zu entdecken und zu bejahen, die für uns richtig sind.
In den frühen 2000er Jahren untersuchte der Neurowissenschaftler António Damásio Menschen mit Schäden am Kerngebiet ihres Hirns, den Amygdalae. Sie schienen normal zu sein, außer, dass sie nicht in der Lage waren, weder Emotionen zu empfinden noch Entscheidungen zu treffen. Doch wir brauchen Emotionen um uns zu entscheiden. Fühlen ist das einzige Medium, das Ideen an das Bewusstsein übermittelt. Ein Mensch, der seine Gefühl nicht kontrollieren kann, gerät deshalb leicht in unerwünschte Zustände. Wir disziplinieren unser Selbst, indem wir uns nur solche Gefühle vorstellen und unterhalten, die zum Glück beitragen. Wie wir mit unseren Gefühlen umgehen, ist also für ein erfülltes und glückliches Leben entscheidend.
Unsere Stimmungen und Gefühle beeinflussen die sichtbare Welt. Die Realität des angestrebten Zustandes zu fühlen und zu leben und nach dieser Überzeugung zu handeln, ist der Weg zur Verwirklichung. Unser Körper ist ein emotionaler Filter. Emotionen oder ein Unrecht intensiv zu fühlen, ohne die damit zusammenhängenden Gefühle auszudrücken, kann Krankheiten verursachen. Deshalb sollten wir nichts bedauern, sondern den Zustand empfinden, den wir zu verwirklichen wünschen. Die Kontrolle über unsere Ideen und Gefühle ist wichtig. Wir sind für unser Glück oder Unglück verantwortlich.
Intentionen formulieren
Ein neues Jahr beginnt, viele von uns haben Vorsätze gefasst. Eine Studie der Universität Stockholm zeigt, dass man solche Vorsätze erfolgreich formulieren kann. Vorsätze, die etwas vermeiden wollen, waren weniger erfolgreich. „Ich werde aufhören/vermeiden“ sollte man deshalb zu „Ich beginne damit“ umformulieren. Welche Elemente wollen wir stärken, welche schwächen? Indem wir uns mit unseren Wünschen verbinden, können wir unsere Absichten und Motivationen erkennen.
In der Meditation und im Yoga bekräftigen wir unsere Absichten indem wir sie prägnant und in der Gegenwart formulieren. Jeder Satz soll sich im Körper und Geist wahr anfühlen. „Ich bin gesund“ ist ein stärkeres Gefühl als „ich werde gesund sein“. Zu fühlen, dass ich gesund sein werde, ist das Eingeständnis, dass ich es nicht bin. Zu fühlen, dass man ist, dominiert immer das, was man sein möchte. Ein Wunsch muss als ein Zustand gefühlt werden, um realisiert zu werden. Ein Beispiel zum Thema „unausgesprochen Kompromisse machen“: „Ich sage Ja, wenn ich Ja meine. Ich sage Nein, wenn ich Nein sage.“ Das kann man verdichten in: „Ich spreche in jedem Moment die Wahrheit“ und sogar weiter zu einem Wort „Wahrheit!“ Wir wiederholen unsere Absichten zu Beginn und am Ende jeder Meditation innerlich mit tiefem Gefühl und Gewissheit, mit dem ganzen Körper und Geist.
Gerald Blomeyer, Berlin, Januar 2021