Es ist paradox: Die Zeit steht niemals still und dennoch verlassen wir nie den jetzigen Augenblick. In der Ewigkeit vergeht nichts, das Ganze ist immer gegenwärtig. Tun bedeutet, dass alles einerseits ein Prozess ist. Sein bedeutet, dass alles gleichzeitig präsent ist. Es geht um das Gleichgewicht von Tun und Sein.
Wenn lieben heißt, dass wir uns nach etwas sehnen, beschreibt sie eine Bewegung. Wir begehren etwas, das ausserhalb von uns liegt und, das wir nicht haben. Wir glauben, dass uns der Besitz davon glücklich machen wird. Doch weil alles ein Prozess ist, können wir nichts festhalten. So sehnen wir uns nach etwas, und fürchten gleichzeitig dessen Verlust. Die Intensität der Angst, etwas loslassen zu müssen, entspricht der Intensität des Wunsches daran festzuhalten.Sehnsucht und Furcht hindern uns, uns auf die Ruhe des gegenwärtigen Augenblicks einzulassen. Etwas, das wir uns von der Zukunft erhoffen oder fürchten, stört die Gegenwart, da wir nur jetzt leben und die zukünftige Liebe nicht existiert.
Indem wir unseren Geist mit Akzeptanz und Gleichmut öffnen, darf im Augenblick alles so sein, wie es ist. Wenn wir die Gedanken und Gefühle als vorübergehende Erfahrungen im Bewustsein sehen, verlieren unsere reaktiven Gewohnheiten und Emotionen die Macht über unser Leben.
Lieben erfordert Vertrauen. Wer sich auf die Liebe einlässt, sucht nicht, was sicher und verfügbar ist. Lieben bedeutet mutig*) und integer die Ganzheit des flüchtigen Augenblicks zu erleben und uns an seiner vorübergehenden Form – die Umarmung, der Kuss, das Gespräch, das Lachen – zu erfreuen. Das Glück der Liebe liegt jenseits von bloßen Begierden. Wer sein Herz öffnet, fühlt sich mit allen Wesen und dem Leben verbunden.
Bei Agape Zoe findet der Kurs „Lieben heisst vertrauen“ am 19.09.2020 statt und auf Zoom am Freitag 18.09.2020. Loslassen erfordert Mut, weil weil nichts unter Kontrolle haben.
*) Loslassen erfordert Mut, weil wir nichts unter Kontrolle haben. Das Herz zu öffnen ist nur möglich, wenn wir vollkommen ehrlich sind.