Der Wunsch unsere Liebe zu teilen, ist natürlich. Sich mit einem Partner in einer intimen Beziehung zu verschmelzen, ist wunderbar. Wenn wir jedoch fühlen, dass wir unsere Liebe verloren haben, tut die anhaftende Liebe weh. Damit verbunden ist ein Gefühl des Mangels. Es entsteht eine Sehnsucht, die verlorene Einheit wieder herzustellen. Indem wir viel denken, hoffen und uns ängstigen, erleben wir uns jedoch noch stärker als getrennte und begrenzte Einheiten. Wir übersehen die weite Offenheit, die wir wirklich sind.

Wahre Liebe braucht man nicht zu suchen. Sie ist immer da, allgegenwärtig. Wir verkörpern sie. Wir sind diese grenzenlose Liebe. Indem wir uns auf sie einlassen und unser Denken und Bewerten zurückstellen, brauchen wir nicht länger nach Liebe im Außen zu suchen.

Loslassen braucht Achtsamkeit. Das geht Schritt für Schritt. Es ist kein Zustand, den wir ein für alle Mal erreichen. Achtsamkeit üben wir mit jedem Atemzug. Es ist wie beim Gehen. Gleichgewicht können wir nicht ein für allemal erreichen. Es ist etwas, das wir mit jedem Schritt neu finden. Unser Denken ist ein bisschen wie die Schwerkraft, die uns ständig aus dem Gleichgewicht zieht. Achtsamkeit ermöglicht es uns, ein Gleichgewicht zwischen Denken und Fühlen zu finden.

Bewusstsein, das ständige Erkennen, heißt – wie die Liebe – alles willkommen. Wer mit einem anderen Menschen in Resonanz tritt, muss sich der Art der Liebe bewusst sein: „Ich brauche dich“ versus „ich will, dass es dir gut geht.“ Das erfordert Mut, die Kontrolle aufzugeben und sich offen und verletzlich zu zeigen. Lieben ist ein vielfältiger Prozess, dem wir immer wieder eine Form geben. In der Liebe sind wir zugleich der Tänzer als auch der Tanz, der niemals aufhört.

Ich wünsche Euch allen Erfüllung und einen guten Tanz!

Herzliche Grüße

Gerald

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